Zwergspitz
Fröhliche Fellkugel mit großem Ego

Zwergspitz

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Fröhliche Fellkugel mit großem Ego

Sie sind unwiderstehlich niedlich und fühlen sich herrlich wuschelig an. Doch Zwergspitze sind weitaus mehr: Vollwertige vierbeinige Partner – wenn auch im Taschenformat. 

 

Fotos: © Verin für Deutsche Spitze, Gabriele Metz

Auf den ersten Blick wirken sie wie wuschelige Wattebäusche auf dünnen Beinchen. Und die runden, dunklen Kugelaugen tun ihr Übriges, um uns direkt ins Herz zu treffen. Wer sie sieht, möchte sie einfach knuddeln. Zwergspitze - auch Pomeranians genannt, weil sie einst von Pommern nach England gelangten – sind die kleinsten der Deutschen Spitze, zu denen auch der Wolfsspitz, der Großspitz, der Mittelspitz und der Kleinspitz gehören. Aber Zwergspitze sind ohne Frage die Größten, wenn es um Charmepunkte geht. Weltweit haben die luftigen Fellkugeln mit der keck über dem Rücken getragenen Rute eine riesige Fan-Gemeinde. Einige brechen sogar in sozialen Netzwerken alle Rekorde. 

Kein Wunder: Sie sind wunderbare Familienhunde und dank ihrer angeborenen Unternehmungslust gerne bei möglichst vielen Freizeitaktivitäten dabei. Ihre Popularität ist zum einen sicherlich ihrer zauberhaften Optik zu verdanken, aber auch der Tatsache, dass sich die kleinen Charmeure relativ einfach erziehen lassen. Damit nicht genug. Trotz der durchaus opulent wirkenden Haarpracht hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen. Dafür ist die Menschenbezogenheit besonders ausgeprägt. Viel Kuscheln ist folglich Pflichtprogramm für jeden Zwergspitz-Halter. Ein Job, der Spaß macht! 

Der in ein niedliches Gewand verpackte kecke Ausdruck ist übrigens rassetypisch. Wie auch das höchst aufmerksame Wesen und die geradezu verblüffende Gelehrigkeit der Rasse. Zwergspitze lernen schnell und nachhaltig. Sie lassen sich für Tricks und andere kurzweilige Freizeitbeschäftigungen begeistern. Trotz aller Anhänglichkeit und maßlosen Zuneigung gegenüber der eigenen Familie, bewahren sie sich ein gesundes Misstrauen gegenüber Fremden.  

Zwergspitze lernen schnell

Die Kombination aus Lerneifer, Klugheit und Vielseitigkeit ebnet den Weg hin zu vielen abwechslungsreichen Möglichkeiten der Lebensgestaltung mit Zwergspitz. Ausreichend Bewegung in Form mehrerer Spaziergänge täglich ist die Minimalanforderung. Dabei darf auch das kluge Köpfchen des Vierbeiners keinesfalls auf der Strecke bleiben. Denn Langeweils ist ganz und gar nicht nach Geschmack der Zwergspitze. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit macht sie dabei zu glücklichen Hunden, die sich in einer Wohnung ebenso wohl fühlen wie in einem Haus mit Garten. So oder so brauchen sie täglich gemeinsame Beschäftigung mit ihren Menschen, wobei aufgrund der fehlenden jagdlichen Motivation auch nichts gegen Freilauf spricht. Das Wetter spielt dabei übrigens keine Rolle, denn die fröhlichen Fellkugeln sind überaus robust.  

Das Selbstbewusstsein eines Löwen

Mutig sind die extrem selbstbewussten Persönlichkeiten allerdings auch, wobei sie die eigene Körpergröße einfach zu vergessen scheinen. Das führt im Umgang mit größeren Hunden manchmal zu Missverständnissen. Insbesondere bei Rüden, die der Falle des übersteigerten Egos noch weniger widerstehen können als Hündinnen. Deshalb: Früh an andere Vierbeiner gewöhnen. Was das Zusammenleben mit anderen Haustieren wie beispielsweise Katzen oder Kleintiere angeht, erweisen sich Zwergspitze in der Regel als unproblematisch. Auch mit Kindern kommen sie gut zurecht. Allerdings sollten diese an einen verantwortungsvollen Umgang mit Hunden gewöhnt werden, bevor man sie auf die Vierbeiner loslässt. 

Das überaus soziale Wesen des kleinsten Vertreters der Spitzfamilie bringt allerdings eine weitere Eigenschaft mit sich: das ausgeprägte Bedürfnis, alles zu bewachen, was zur eigenen Familie gehört. Dabei beziehen Zwergspitze Haus, Wohnung, Grund, Einrichtung, Auto, Kinder, den Stubentiger und anderes kompromisslos mit ein. Nähert sich ein Unbekannter, schlagen sie lautstark Alarm. Auch ungewöhnliche Geräusche sorgen für Temperamentsausbrüche. An der Leine vermag dieses Verhalten für Ungemach zu sorgen, weil der ansonsten als sehr leinenführig geltende Spitz sich dann wörtlich ins Zeug wirft.  

Pflege-Tipp

Zwergspitze bedürfen regelmäßiger Pflege. Bürsten gehört – genau wie die Ohren- und Augenpflege – mindestens zweimal wöchentlich zum Programm. Tipp: Das Haarkleid gegen den Strich ausbürsten und dann mit einem feuchten Handtuch abrubbeln. Das gewährt mehrere Tage lang Freiheit von ausgefallenen Haaren. Doch selbst wenn das Fell so manche Spur hinterlässt… – Wen könnte das schon stören, wenn dafür die liebenswerteste Fellkugel der Welt das Leben bereichert. Und zudem sieht das opulente Fell auch einfach großartig aus. 

Mähne inklusive

Das Erste, was beim Anblick eines Zwergspitzes ins Auge fällt und die Sinne betört, ist das wunderschöne Haarkleid mit reicher Unterwolle und langem, gerade abstehenden Deckhaar, das die Rasse einfach unverwechselbar macht. Der auffälligste Blickfang ist dabei die üppige Löwenmähne, die sich um den Hals des Pomeranians entfaltet. Auch die buschig behaarte Rute, die das kleine Powerpaket am liebsten kühn über den Rücken erhoben trägt, passt bestens zur Gesamtoptik. Bemerkenswert ist auch der fuchsähnliche Kopf mit den flinken, klugen Augen. Auf ihm thronen spitze, kleine, eng stehende Ohren. Allesamt Merkmale, die den durchaus kecken Gesamteindruck gekonnt unterstreichen. 

Wunderbare Farbvielfalt

Ein gleichmäßiges Orange ist der Farbklassiker. Doch heute bestechen Zwergspitze in vielen tollen Farben. Dazu gehören auch Schwarz, Braun, Weiß und Graugewolkt. 

Unter der Rubrik „Andersfarbige“ finden sich Creme, Creme Sable, Orange Sable, Black-and-Tan sowie Schecken, die eine weiße Grundfarbe haben. Schwarze, braune, graue oder orange Fellflecken müssen über den ganzen Körper verteilt sein. 

Robust und langlebig

Zwergspitze sind generell eine gesundheitlich robuste und langlebige Hunderasse, die durchaus 13 bis 14 Jahre alt werden kann. Dennoch gibt es auch bei ihr mitunter gesundheitliche Probleme, die verantwortungsvolle Züchter und Zuchtvereine im Fokus haben. Angefangen mit der Patella-Luxation (PL), bei der die Kniescheine aus ihrer Pfanne springt. Der Verein für Deutsche Spitze e.V. führt deshalb eine spezielle Liste mit Tierarztadressen, wo Zwergspitze auf PL untersucht werden können. Ferner ist bei vielen Zwergspitzen eine Neigung zu Zahnstein zu beobachten. Auch Herzprobleme, Trachealkollaps (Erkrankung der Luftröhre) und Probleme mit dem Gaumensegel kommen vor.  

Wie wir wurden, was wir sind

Der Ursprung der Deutschen Spitze führt weit in der Zeit zurück – bis hin zum steinzeitlichen Torfund „Canis familiaris palustris Rüthimeyer“, dem späteren „Pfahlbautenspitz“. Deutsche Spitze sind damit sogar die ältesten Hunderassen Mitteleuropas, aus denen mit der Zeit weitere Rassen hervorgingen, wie auch die Variante des Zwergspitzes, dessen Geschichte vor rund 200 Jahren in England beginnt. Damals brachten englische Hundefreunde kleine deutsche Spitze auf die regenreiche Insel. Die Engländer begeisterten sich für die aus Pommern stammenden Charmeure und züchteten sie immer kleiner. Von England aus startete die Karriere der Zwergspitze, die weltweit Freunde und neue Züchter fanden. Nur im eigentlichen Ursprungsland dauerte es: Erst 1970 kehrten die löwenmähnigen Pomeranians zurück und wurden in die Deutsche Spitzfamilie aufgenommen. Anfangs gab es viele Rückschläge hinsichtlich Farbe und Größe, doch dann stabilisierte sich eine gesunde, wesensfeste Zucht. Während die englischen und amerikanischen Standards Gewichtsvorgaben haben, besteht der Weltverband Fédération Cynologique Internationale (FCI) auf eine Größenbeschränkung. Das Ergebnis ist ähnlich. Weltweit sind auf Schauen Zwergspitze bis zu einer Schulterhöhe von 24 Zentimetern zu sehen. 

 

 

 

Weitere Informationen

 

Verein für Deutsche Spitze e.V. (VDH) 
www.deutsche-spitze.de 

 

 

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