West Highland White Terrier
Weißer Wirbelwind mit dunklen Knopfaugen

Die Rasse des Monats: West Highland White Terrier

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Weißer Wirbelwind mit dunklen Knopfaugen

Der Westie, wie ihn seine Freunde liebevoll nennen, gehört weltweit mit zu den beliebtesten Terrierrassen. Selbstvertrauen, Mut und Unerschrockenheit zeichnen den traditionellen Meutejagdhund aus, wobei er auch eine überaus liebevolle und anhängliche Seite hat, die er als Familienhund entfaltet.

Es sind dieser unvergleichliche Charme, diese mitreißende Fröhlichkeit, sein Mut und seine Wachsamkeit, die den Westie so unverwechselbar machen. Seine selbstbewusste Persönlichkeit geht mit einer recht ausgeprägten jagdlichen Motivation einher. Als Familienhund ist er ausgesprochen liebenswert, pfiffig und unternehmungslustig. All diese Eigenschaften sind wunderbar, doch brachten sie der Rasse auch viele Nachteile ein. So avancierte der West Highland White Terrier — angefeuert von intensiver Präsenz in Werbung und Film — in den 1990er Jahren zu einem Modehund. Eine Entwicklung, die zahlreiche skrupellose Vermehrer und Geschäftemacher auf den Plan rief. Die Folge davon waren zahlreiche Westies aus unseriösen Quellen mit den entsprechenden gesundheitlichen Folgen.  Auch entschieden sich nicht wenig Menschen spontan für die populäre Rasse, ohne sich mit deren Ansprüchen auszukennen. Die Folgen: Überforderung, Frustration und schließlich Trennung vom Hund. Inzwischen hat sich die Westie-Euphorie normalisiert. Der weiße Terrier aus Großbritannien gehört dennoch nach wie vor zu den beliebtesten Terrierrassen weltweit.

Fotos: © Nina Wopat

Stöbern und Schnüffeln

Man kann einen Westie – bei ausreichend Bewegung und Beschäftigung – problemlos in einer Etagenwohnung halten. Vorausgesetzt, man erzieht ihn von Anfang an so, dass seine angeborene Bellfreude nicht die gesamte Nachbarschaft in Abwehrhaltung versetzt. Hinzu kommt ein an seine Bedürfnisse angepasstes Bewegungs-Programm. Ausgedehnte Spaziergänge sollten zum festen Tagesablauf gehören und auch im Hundesport, zum Beispiel auf dem Agility-Platz, fühlen sich die temperamentvollen Terrier wohl. Die Bewegungsfreude des Westies und auch sein helles Köpfchen sind nicht zu unterschätzen. Such- und Fährtenspiele kommen seinen natürlichen Veranlagungen als Jagdhund entgegen. Der weiße Wuschelkopf mit den dunklen Knopfaugen stöbert und schnüffelt für sein Leben gerne. Obedience-Training ist eine schöne und darüber hinaus sinnvolle Beschäftigung, die Kopf und Körper fordert. Mit einem praktischen Nebeneffekt: Obedience sorgt ganz nebenbei für angenehme Manieren im Alltag. Denn ein unerzogener Westie ist nervig bis unerträglich.

Feste Regeln

Als Hunderasse, die traditionell auch in der Meute jagt, sind die weißen Wirbelwinde ausgesprochen verträglich mit Artgenossen. Was Katzen angeht, so packt den Westie mitunter die Passion des Jagdhundes, weshalb eine schrittweise Gewöhnung an Stubentiger auf jeden Fall empfehlenswert ist, wenn der Terrier sein Heim mit der schnurrenden Zunft teilen soll. Die Nachbarkatze wird er vermutlich dennoch jagen, wenn sie unerwartet seinen Weg kreuzt, weshalb hier die Aufmerksamkeit und Konsequenz des Hundehalters gefordert ist. Die hohe Anpassungsfähigkeit des kleinen, aber forschen Briten macht ihn zu einem unkomplizierten Begleiter, der sich eigentlich recht leicht erziehen lässt. Konsequenz ist dennoch angebracht. Der bisweilen eigensinnige Terrier braucht klare Grenzen und feste Regeln, ansonsten stellt er eigene auf.

Recht pflegeintensiv

Westies wurden ursprünglich für den jagdlichen Einsatz in anspruchsvollem Gelände gezüchtet. Dementsprechend rustikal ist auch ihr Haarkleid. Es besteht aus mehreren Lagen, die den forschen Vierbeiner früher effektiv vor Dornengestrüpp und anderen Widrigkeiten des Jagdhundelebens schützten. Während das harsche, drahtige Deckhaar als Schutzmantel fungiert, ermöglicht die darunter liegende, pelzige Unterwolle einen kuscheligen Ausgleich der Außentemperatur.

Die Pflege des Westies ist dadurch relativ aufwändig. Da sich abgestorbenes Haar nicht von selbst löst, sollte das Haarkleid alle acht bis zwölf Wochen getrimmt werden. Westie-Züchter zeigen den neuen Familien ihrer Welpen mitunter gerne, wie man den Hund korrekt trimmt, ohne ihm dabei Unbehagen zu bereiten. Wer die wichtige Pflegeprozedur dennoch nicht selbst übernehmen möchte, überlässt diese Arbeit einem erfahrenen Hundefrisör.

Tägliches Bürsten und Kämmen stehen auch auf dem Pflegeprogramm. Die Bereiche rund um Augen und den Fang bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, weil es hier ansonsten leicht zu rötlich-braunen Verfärbungen kommt. Das große Plus: West Highland White Terrier haaren kaum, was sie zu einer Hunderasse macht, mit der tatsächlich auch viele Allergiker gut zurechtkommen. Allerdings sollte man diese Möglichkeit genau überprüfen, bevor man sich einen Westie zulegt und dann feststellt, doch allergisch auf ihn zu reagieren! Tipp: Wer seinen West Highland White Terrier auf Rassehundausstellungen zeigen möchte und sich für diesen Anlass ein optimales Styling wünscht, sollte sich einen Groomer, einen Hundefrisör, suchen, der Erfahrung mit dieser Rasse hat.

Ganz schön kompakt

Der wuschelige Kopf, kecke Stehohren und die stolz in die Höhe gereckte Rute, die mit 13 bis 15 Zentimeter Länge und einer harten Behaarung ohne Befederung möglichst gerade sein sollte. All das ist so typisch für den Westie wie sein weißes Haarkleid und die unter buschigen Augenbrauen hervorschauenden, dunklen Augen, deren Ausdruck Wachsamkeit und Intelligenz verraten. Bei einer ungefähren Schulterhöhe von 28 Zentimetern bringen Westies immerhin bis zu acht oder sogar neun Kilogramm auf die Waage. Der quadratisch gebaute Hund ist somit kompakt und voller Substanz. 

Trittsicher und ausdauernd

Das reinweiße, harte Deckhaar verdeckt eine dichte Unterwolle. Die dichte Behaarung des Kopfes ist eines der markantesten Rassemerkmale. Der üppig behaarte Kopf wird mindestens im rechten Winkel zur Halsachse – niemals vorgestreckt - getragen. Eine kraftvolle Hinterhand mit muskulösen Läufen prädestiniert den Westie für Trittsicherheit und Ausdauer – auch in anspruchsvollem Gelände. Die Bewegungsabläufe des Westies sind frei, gerade und flüssig. Die Vorderläufe haben in der Forwärtsbewegung — die aus der Schulter kommt — viel Raumgriff.

Wer sich einen fröhlichen, aktiven und — abgesehen von der Pflege — unkomplizierten Begleiter wünscht, findet in einem West Highland White Terrier einen vierbeinigen Partner, der das Leben in all seinen Facetten bereichert.

Wie wir wurden, was wir sind

Schottische Jagdterrier des 18. und 19. Jahrhunderts sind nicht nur die Vorfahren der heutigen Cairn Terrier, Scottish Terrier und Skye Terrier, sondern auch des West Highland White Terriers. Die Jagd auf Fuchs, Dachs und Otter gehörte zu seinen ursprünglichen Aufgaben als ihn schottische Clans als Jagdhund schätzten. Damals kristallisierte sich auch die auffällige weiße Fellfarbe heraus, die sich gut vom zu bejagenden Wild abhob. Die offizielle Anerkennung durch den englischen Kennel Club erfolgt 1907 und nur drei Jahre später auch die erste Eintragung in das damalige deutsche Terrierzuchtbuch. Dann wurde es erstmal ruhig um den weißen Terrier. Erst in den 1970er Jahren gab es einen regelrechten Westie-Boom, der sich über viele Jahre hielt und besonders in den 1990er Jahren erneut entflammte. Inzwischen ist wieder mehr Ruhe eingekehrt. Gut für den Westie.

Weitere Informationen

Klub für Terrier e.V.
www.kft-online.de

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