
Sanfter Rebell
Die Rasse des Monats: Welsh Springer Spaniel
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Welsh Springer Spaniel
Welsh Springer Spaniel
Sanfter Rebell
Welsh Springer Spaniel gehören zu den ältesten Vertretern der Spanielfamilie, die insgesamt neun Mitglieder zählt. In Deutschland gehören die rot-weißen Charmeure zu den seltenen Rassen. In seiner Heimat Wales liegen die Wurfzahlen um ein Vielfaches höher. Der Buschier- und Apportierhund ist liebenswert, rebelliert aber auch gerne mal gegen geltende Regeln – wenn auch stets mit Charme!
Wer gerne positiv auffällt, ist mit einem Welsh Springer Spaniel gut beraten. Der Hund mit dem wunderschönen, rot-weißen Haarkleid zieht die Blicke auf sich und ist Anlass für viele interessierte Gespräche. Ja, der „Welshie“ ist ein echter Eyecatcher. Wobei nicht nur sein Äußeres anspricht. — Er hat durchaus auch innere Qualitäten.









Wechselhaft wie der Wind
Fröhlichkeit und Lebhaftigkeit gehören zu den herausragenden Eigenschaften des Welsh Springer Spaniels. Aufgrund seiner angeborenen Freundlichkeit ist der kräftige Stöberhund auch ein sehr angenehmes Familienmitglied. Im Haus verhält sich der stets aufmerksame Hund ruhig, draußen in der Natur entpuppt er sich hingegen gerne als Wirbelwind. „Kein Trottel, kein Schoßhund, süß und sanft, manchmal rebellisch, wechselhaft wie der Wind in den Bergen von Wales, aber immer lieblich wie diese…“, schrieb einst ein gewisser R. Jacobs in seiner Ode an den Welsh Springer Spaniel und bringt dessen Wesen damit auf den Punkt.
Passionierte Jagdhunde
Klugheit und eine feine Nase prädestinieren den Welsh Springer Spaniel zum Jagdhund, der passioniert stöbert und apportiert. Im Feld arbeitet der fleißige Waliser ebenso zuverlässig wie auch im Wald. Bei der Wasserarbeit überzeugt er ebenfalls. In den Anlageprüfungen stellt die attraktive Rasse ihren Spurlaut unter Beweis. Den Spitznamen „Sanfter Rebell“ trägt der rot-weiße Charmeur allerdings nicht umsonst. Denn er versteht es, Signale seines Menschen auf äußerst freundliche Art und Weise zu umgehen, wenn ihm der Sinn gerade nach einer Alternative steht. Umso wichtiger ist es, im Umgang mit diesem smarten Zeitgenossen stets konsequent zu bleiben.
Immer mit dabei
Eine hohe Auffassungsgabe macht den hübschen Spaniel zu einem gut erziehbaren Hund, wobei lebenslang auf Konsequenz und klare Signale geachtet werden sollte. Der angeborene „will to please“ kommt den Anforderungen auf der Jagd, beim Hundesport und anderen Freizeitaktivitäten zugute. Viel Ansprache und Familienbezogenheit sind dem Spaniel ebenso wichtig wie die regelmäßige Auslastung von Kopf und Körper. Agility, Man Trailing, Dummyarbeit, Fährtensuche und Obedience sind nur einige Beispiele für geeignete Freizeitaktivitäten. Ein enger Familienanschluss ist wichtig für den sozialen und geselligen Spaniel, der am liebsten immer und überall mit dabei ist. Umso wichtiger ist es, ihm von klein auf schrittweise beizubringen, auch mal einige Stunden lang allein zu bleiben. Wirklich gefallen wird ihm das hingegen nie. „Welshies“ sind Hunde für aktive Menschen, die gerne viel Zeit mit ihrem Vierbeiner verbringen.
Rundum gepflegt
Das seidige Haarkleid des Welsh Springer Spaniels sollte regelmäßig gebürstet und gekämmt werden. Auch wenn es prinzipiell pflegeleicht erscheint, ist es sinnvoll, Gräser, Zweige und andere Fremdkörper nach dem Spaziergang sorgsam aus dem Haarkleid zu entfernen. Davon betroffen sind insbesondere die längeren Haarpartien an Brust, Bauch, Beinen und Rute, die bei mangelnder Pflege zu Verfilzungen neigen. Auch eine regelmäßige Kontrolle der Ohren und Pfoten ist wichtig. Überschüssiges Haar zwischen den Pfotenballen und Zehen kann zu Hautirritationen führen. Die Länge der Krallen sollte man ebenfalls im Blick behalten. Normalerweise nutzen sich diese bei ausreichend Bewegung von selbst ab, das ist aber nicht immer der Fall. Sind sie so lang, dass sie beim Laufen auf Parkettboden ein klickendes Geräusch verursachen, ist Kürzen angesagt, um Fehlstellungen und Störungen des Bewegungsapparates vorzubeugen.
Form follows funtion
Der Welsh Springer Spaniel ist ein symmetrisch gebauter Hund, der Kompaktheit ausstrahlt. Sein gesamter Körperbau entspricht den Anforderungen harter, ausdauernder Arbeit. Der nicht zu lange Körper ist muskulös. Der leicht gewölbte Kopf zeigt einen deutlichen Stopp. Die weinblattförmigen Ohren sind auf Augenhöhe angesetzt. Die niedrig angesetzte Rute bewegt sich lebhaft und sollte möglichst unterhalb oder maximal auf Höhe der Rückenlinie getragen werden. Welsh Springer Spaniel bewegen sich sehr schnell und lebhaft. Ihr Gangwerk hat viel Schwung und Schub. Fließende, kraftvolle Bewegungen mit weitem Raumgriff sind rassetypisch. Die Hinterhand zeigt einen ausgesprochen guten Schub.
Außerhalb der Heimat eher selten
Obwohl der Welsh Springer Spaniel viele Qualitäten vereint, gehört er in Deutschland zu den seltenen Hunderassen. Und nicht nur dort. Auch der American Kennel Club verzeichnet vergleichsweise geringe Wurfzahlen. Innerhalb der Spanielfamilie liegen dort lediglich die Wurfzahlen des American Water Spaniels und des Field Spaniels noch niedriger. In seiner Heimat ist der „Welshie“ hingegen ein beliebter Jagd- und Familienhund. Dort werden bis zu 400 Welpen jährlich registriert.
Wie wir wurden, was wir sind
Als einer der ältesten und ursprünglichsten Vertreter der Spanielfamilie blickt der Welsh Springer Spaniel auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück. Erwähnungen rot-weißer Spaniel finden sich bereits im 16. Jahrhundert. Der Einsatz als Buschier- und Apportierhund auf der britischen Insel ist bereits über 300 Jahre lang dokumentiert. 1902 erfolgte die Anerkennung des Welsh Springer Spaniels als eigenständige Rasse durch den Kennel Club.
Weitere Informationen
Jagdspaniel-Klub e.V.
www.jagdspaniel-klub.de
Spaniel-Club Deutschland e.V.
www.spaniel-club-deutschland.de
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