Neufundländer
Sanfter Bär mit ausgeprägter Wasserliebe

Die Rasse des Monats: Neufundländer

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Sanfter Bär mit ausgeprägter Wasserliebe

Neufundländer sind echte Pfundskerle. Damit ist nicht nur ihre imposante Größe gemeint, sondern auch ihr freundliches Wesen und ihre Bereitschaft, Menschenleben zu retten.

Eine ausgeprägte Passion fürs Wasser ist ebenso typisch für einen Neufundländer wie seine Freude an Beschäftigung und seine Liebenswürdigkeit. Ist kein Mensch in der Nähe, der Anweisungen gibt, triff t ein Neufundländer auch ganz eigenständig Entscheidungen, was ihn zum effi zienten Rettungshund prädestiniert und damit fast einzigartig macht. Das wusste schon der berühmte Lord Byron, der seinem verstorbenen vierbeinigen Freund folgende Worte widmete:

„An diesem Ort ruhen die sterblichen Überreste von einem, der Schönheit besaß ohne Eitelkeit, Stärke ohne Übermut, Mut ohne Waghalsigkeit und all die Tugenden des Menschen ohne seine Laster. Dieses Lob wäre unangemessene Schmeichelei, stünde es über menschlicher Asche geschrieben. Es ist aber ein gerechter Tribut für das Andenken von BOATSWAIN, einem HUND, der im Mai 1803 in Neufundland geboren wurde und in Newstead am 18. Nov. 1808 verstarb."

Diese Sätze ließ Lord Byron in den Grabstein seines vierbeinigen Freundes meißeln. Diesem - voll Bewunderung verfassten - Gedenken an den legendären Neufundländer-Rüden Boatswain, der angeblich Napoléon Bonaparte vor dem Ertrinken rettete, ist zu entnehmen, dass es sich bei dem verstorbenen Vierbeiner um ein ganz außergewöhnliches Exemplar gehandelt haben muss.

So außergewöhnlich war Boatswain aber vielleicht dann doch nicht: Neufundländer werden von Liebhabern der Rasse fast einhellig als liebenswerte „Hundebären“ mit äußerst positiven Charaktereigenschaften beschrieben, die sich neben zahlreichen anderen angenehmen Qualitäten als begabte Wasser-Rettungshunde und Familiengefährten erweisen.

Die Liebesbekundungen und abenteuerlichen Legenden, die sich um die geschichtsträchtige Hunderasse ranken, sollen allerdings nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Neufundländer auch Hunde sind, die an ihren Besitzer in puncto Haltung, Pfl ege und Erziehung relativ hohe Anforderungen stellen. Sie sind nicht nur liebenswert, kinderfreundlich, gutmütig und anhänglich. – Sie können sich auch als regelrechte Dickköpfe erweisen, ungestüm sein und eine reinliche Hausfrau beziehungsweise einen Hausmann an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen.

Neufundländer sind sicherlich keine Hunde für jedermann. Wer sich allerdings auf diese wundervolle Rasse einlässt, ihr liebenswertes Wesen ergründet und verstehen lernt, über riesige schlammige Hundepfoten und kraftvoll über den Wohnzimmertisch wedelnde Hunderuten hinwegsieht, über Platz und Zeit verfügt, fi ndet in einem Neufundländer einen einzigartigen Freund.

Ein vielseitiger Familienhund

Neufundländer sind auf den verschiedensten Gebieten erfolgreich: Sie überzeugen Richter auf internationalen Hundeausstellungen und begeistern das Publikum durch ihren außergewöhnlichen Phänotyp. Im Bereich der Wasserarbeit und der Ausbildung zum Wasser-Rettungshund sind die liebenswerten Bären ebenfalls stark vertreten. Im Wasser fungiert die kräftige, am Ansatz breite Rute des Hundes übrigens als Steuerruder. Im Stand hängt sie gerade herab und zeigt allenfalls einen kleinen Bogen am Ende. Erregt irgendetwas die Aufmerksamkeit des Hundes, wird die Rute gerade und waagerecht, mit einer leichten Biegung an der Spitze, aufrecht getragen. Sie sollte allerdings nie über den Rücken gerollt oder zwischen die Hinterläufe geklemmt werden.

Nicht zuletzt erobern Neufundländer die Herzen der Menschen durch ihre angenehmen Eigenschaften als Familienhund. Auch wenn er das Wasser von ganzem Herzen liebt: Am allerliebsten ist ein Neufundländer bei seiner Familie. Dem zweibeinigen Nachwuchs gegenüber zeigt er sich geduldig, andere Haustiere akzeptiert er – nach entsprechender Gewöhnung – problemlos.

Bei der Wasserarbeit ist der Neufundländer natürlich in seinem Element, aber er schätzt auch Spaziergänge und andere gemeinsame Unternehmungen. Das Wagenziehen bereitet ihm Freude. Ansonsten sollte man wissen, dass Neufundländer keine „Bewegungs-Fanatiker“ sind. Sie schätzen durchaus auch gemütliches Beisammensein. Bei der Erziehung des Neufundländers sind vor allem Ruhe und Geduld angebracht. Die Rasse gehört nicht zu den freudigen Befehlsempfängern, die alles sofort umsetzen. Dennoch erfüllt sie ihre Aufgaben mit Bravour, wenn man entsprechend mit ihr umgeht. „Neufi s“ – wie Neufundländer liebevoll von ihrem großen Anhängerkreis genannt werden – gelten hinlänglich sogar als gut erziehbar. Der Brite Gordon Stables charakterisierte den bärenhaften Charmeur mit den Worten „He is a complete gentleman from the point of his nose to the tip of his tail“ („Er ist ein perfekter Gentleman, von der Nasen- bis zur Rutenspitze!“) und spielte damit auf das umgängliche Wesen des vierbeinigen Brockens an.

Dennoch darf die Erziehung schon allein aufgrund der Größe und Kraft des Hundes nicht zu kurz kommen. Eine Begleithundeprüfung ist sicherlich eine sinnvolle Maßnahme, um späteren Dominanzproblemen vorzubeugen. Ein gut sozialisierter und wohl erzogener Neufundländer ist ein wunderbarer Begleiter, den man fast überall hin mitnehmen kann, ohne dass er negativ auff ällt. Im Gegenteil: Meistens reagieren Passanten interessiert und freundlich, wenn man mit dem Nachfahren legendärer Rettungshunde spazieren geht. Neufundländer genießen den engen Kontakt zu ihren Bezugspersonen und wollen möglichst viel Zeit mit ihnen verbringen. Die täglichen Spaziergänge sind für sie dabei genauso wichtig wie liebevolle Streicheleinheiten und sehr viel Zuwendung.

Im Winter warm, im Sommer kühl

Das üppige, attraktive Haarkleid ist ein weiteres augenfälliges Merkmal des Neufundländers. Die wasserliebenden Hunde verfügen über wasserabweisendes Stockhaar und mäßig langes, nicht gelocktes Deckhaar. Leichte Wellenbewegungen sind allerdings erlaubt und bei nassem Fell meistens deutlich zu erkennen.

Die weiche, dichte Unterwolle zeigt während der Wintermonate eine deutlich größere Dichte als im Sommer und schützt den Neufundländer vor eisigem Wind und frostigen Temperaturen. Im Bereich des Kopfes, am Fang und an den Ohren ist das Haar kurz und fein. Die Vorder- und Hinterläufe sind befedert.

Das dichte Fell muss regelmäßig gebürstet und gekämmt werden, um gepfl egt auszusehen. Trimmen und Scheren gelten nicht als empfehlenswert, weil beides die rassetypische Felltextur zerstört. Gelegentliche Bäder sind hingegen angebracht, wenn das Haarkleid stark verschmutzt ist.

Man sollte wissen, dass das dicke, fettige Haar eigentlich relativ leicht zu bürsten ist, wenn man es regelmäßig pfl egt und der Hund nicht kastriert ist. Das weiche Fell hinter den Ohren, in den Achselhöhlen, an den Innenschenkeln und Hosen bedarf besonderer Beachtung, weil es zum Verfi lzen neigt. Auch die tägliche Augen- und Ohrenkontrolle gehört zum Pfl egeprogramm des bärenhaften Hundes. Das dichte Fell des Neufundländers ist übrigens ein ausgezeichneter Schutz gegen Kälte. Im Sommer fühlen sich die großen Hunde an kühlen Orten am allerwohlsten.

Groß und massiv

Neufundländer sind große, massive Hunde mit einem kräftigen, gut bemuskelten Körper. Schwarze Rassevertreter sollten eine möglichst einheitliche Farbe aufweisen. Weiß-schwarze Hunde sollten nach Möglichkeit einen schwarzen Kopf mit weißer Blesse haben. Die Farbe des Fells brauner Neufundländer reicht von Schokoladenfarben bis hin zu Bronzefarben. Neufundländer zeigen einen guten Vortritt der Vorderläufe und einen starken Hinterhandschub. Sie bewegen sich – trotz ihrer Größe und ihres Gewichts – mühelos dahin.

 

 

 

 

Weitere Informationen

Deutscher Neufundländer-Klub e.V.
www.dnk-ev.de

Verein von Neufundländerfreunden
und – züchtern in Deutschland e.V.
www.vnd-neufundlaender.de

Wie wir wurden, was wir sind

Die Insel Neufundland ist die Heimat des Hundes, der aus einheimischen Hundeschlägen und dem großen schwarzen Bärenhund entstand, der einst mit den Wikingern auf die Insel gelangte. Europäische Fischer formten schließlich die Rasse, die – trotz der Einkreuzung verschiedener Rassen – viele ihrer ursprünglichen Eigenschaften erhielt. Schon 1610, als die Insel eine Kolonie wurde, zeigte der Neufundländer bereits sein typisches Exterieur und Wesen. An Land setzte man ihn als Lasten-Zughund ein. Als Wasser- und Rettungshund überzeugte er schon damals im nassen Element.

 

 

 

 

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