Malinois
Sportlicher Freund – beflissener Diensthund

Die Rasse des Monats: Malinois

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Sportlicher Freund – beflissener Diensthund

Die kurzhaarige Variante des Belgischen Schäferhundes ist durch und durch sportlich unterwegs. Malinois punkten in vielen Bereichen des Hundesports, überzeugen als Diensthunde und sind zudem anhängliche Familienmitglieder.

Er stammt aus dem Nachbarland Belgien und gehört zur Gruppe der Hüte- und Treibhunde (FCI Gruppe 1). Früher setzte man den Malinois überwiegend als Schäferhund ein, heute brilliert er vor allem als Gebrauchs- oder Diensthund sowie als vielseitiges, vierbeiniges Familienmitglied. Mit einer Größe von bis zu 62 Zentimetern ist der kurzhaarige Hund relativ groß. Das falbfarben-schwarzgewolkte Haarkleid und die schwarze Maske sind rassetypisch.

Temperamentvoll

Sein Temperament ist ausgeprägt, entsprechend hoch ist das Anforderungsprofil des Malinois, der allerdings nicht nur als leistungsstarker Sporthund punktet, sondern als einfühlsamer Sozialpartner auch seiner Familie viel Freude bereitet. Möglichst viel Zuwendung ist dem vielseitig einsetzbaren Belgier wichtig – ebenso wie die Auslastung von Kopf und Körper. Eine geradezu unersättliche Neugierde, Spielfreude bis ins Seniorenalter und eine gewisse Schlitzohrigkeit machen das Wesen des Malinois aus. Unbekannten Personen gegenüber verhält sich der idealerweise niemals ängstliche oder aufdringliche Hund neutral.

Sportlich und pflegeleicht

In der Welt des Hundesports fühlt sich der Malinois rundum wohl und überzeugt durch herausragende Leistungen bei jedem Wetter. Als Spätentwickler erfreuen sich die klugen Belgier an einer recht langen Phase der Jugendlichkeit, die bereits intensiv für eine entsprechende Sozialisierung genutzt werden sollte. Der positive Kontakt zu Menschen, Artgenossen und anderen Tieren ist sehr wichtig für die Entwicklung des selbstbewussten Hundes. Mit Ruhe, Einfühlungsvermögen und liebevoller Konsequenz erreicht man bei ihm Erziehungsziele. Zuviel Härte innerhalb der Erziehung schafft hingegen womöglich einen ängstlichen, misstrauischen Hund. Der Malinois ist ein ausgesprochen sensibler Hund, der sich seinen Menschen sehr eng anschließt und für eine Zwingerhaltung nicht geeignet ist. Das schmutzabweisende, pflegeleichte Fell macht wenig Arbeit und ist weitgehend geruchslos. Lediglich während der zweimal jährlich anstehenden Fellwechsel ist vermehrtes Bürsten sinnvoll.

Ein Athlet

Der Malinois ist die kurzhaarige Varietät des Belgischen Schäferhundes. Sein kurzes, dichtes Fell umhüllt einen athletischen Körper. Straff heit und der Eindruck von hoher Leistungsfähigkeit prägen das Erscheinungsbild dieses Hundes. Eine schwarze Maske und das falbfarben-schwarzgewolkte Haarkleid (schwarz gefärbte Haarspitzen = Charbonnage) unterstreichen seine elegante Optik zusätzlich.

Mechelaar

Hierzulande wird der Malinois oder Mechelaar der Einfachheit halber oft Mali genannt. Sein Name ist sogar auf der Landkarte zu finden: Die flämische Stadt Mecheln, die von den französisch sprechenden Wallonen Malines genannt wird, fungierte als Namenspate. Die frühen Züchter der Rasse strebten nach einem fleißigen Gebrauchshund und legten damals dabei wesentlich mehr Wert auf charakterliche Eigenschaften als auf einen einheitlichen Phänotyp und eine optimale Farbe. Ein Beispiel hierfür: Trotz der Mahnung des zuständigen Clubs (1899), nur rotbraune Hunde mit guter schwarzer Berußung und einer dunklen Maske zur Zucht heranzuziehen, vermehrten die Züchter rund um Malines auch andere Farbschläge (grau, schwarz etc.).

Zu den ersten bekannten Vertretern der Rasse gehören der kurzhaarige Rüde Tomy, der aus der Verpaarung einer braun-gestromten Hündin und einem graubraunen Rüden entstammte. Auch Dewet und Tjop gelten als Urgesteine der Malinoiszucht. Auf der ersten von Professor Reul organisierten Hundeausstellung fanden sich immerhin 33 kurzhaarige Belgische Schäferhunde ein.

Der Durchbruch

Es dauerte nicht lange und schon galten die Malinois in ganz Belgien als überragende Arbeitshunde. Sie erzielten hervorragende Resultate bei Leistungsprüfungen und belegten auch bei der Schweizer Siegertitelprüfung für Gebrauchshunde stets die vorderen Ränge.

In den 1980er Jahren erlebte der Malinois in Deutschland einen spektakulären Durchbruch. Zuvor nur wenigen Hundefreunden bekannt, entwickelte er sich zu einem beliebten Sporthund, der auch bei den Behörden (Polizei/Zoll) überaus positives Aufsehen erregte. Malinois sind klug, aufmerksam und ausgesprochen lernfreudig. Gestellte Aufgaben lösen sie mit großer Begeisterung. Die Rasse befindet sich in Deutschland nach wie vor im Aufwärtstrend und stellt aktuell die überragende Mehrheit der Diensthunde.

Weitere Informationen

Deutscher Klub für Belgische Schäferhunde e.V.
www.dkbs.de

Belgische Schäferhunde Berlin e.V.
www.bsb-e-v.de

Belgische Schäferhunde Deutschland e.V.
www.bsd-ev.com

Deutscher Malinois Club e.V.
www.mechelaar.de

Wie wir wurden, was wir sind

Malinois gehören zu den Belgischen Schäferhunden. Das macht ihren gemeinsamen Ursprung so interessant: Bis ins 17. Jahrhundert hinein prägten Stärke und Größe das Bild des Schäferhundes. Die Schafhirten setzten die so genannten Schafrüden weniger für das eigentliche Treiben der Herden, als gegen Diebe, Wölfe und Bären ein. Mit der Beendigung des 30jährigen Krieges (1648) öffnete sich eine neue Seite des Geschichtsbuches und dies brachte viele Veränderungen mit sich, die unter anderem auch den Einsatz der Schäferhunde betrafen: Vagabundierende Plünderer befanden sich auf dem Rückzug und gleichzeitig ging der Bären und Wolfsbestand zurück. Das ursprüngliche Aufgabengebiet der mutigen Begleiter der Schäfer schrumpfte auf ein Minimum. Schon ertönte der Ruf nach einer neuen Generation von Schäferhunden. Zu diesem Zeitpunkt traten erstmals „Flüchtige Hunde“ in Deutschland, Holland und auch Belgien in Erscheinung. Ihre Aufgabe bestand darin, schier unermüdlich auf den Beinen zu sein, um die Schafherden von bestellten Äckern und Nutzpflanzen fern zu halten.

Bis ins letzte Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts hinein waren Belgische Schäferhunde ausschließlich Arbeitshunde der Schäferund Bauernschicht. Die genügsamen und arbeitswilligen Vierbeiner zeigten zu diesem Zeitpunkt ein noch sehr uneinheitliches Erscheinungsbild. Ihre Wesensmerkmale – eine unabdingbare Voraussetzung für die tägliche, harte Arbeit – schienen aber schon damals gefestigt gewesen zu sein.

Der Beginn der gezielten Zucht lässt sich auf das Jahr 1891 datieren. Damals schloss sich eine Gruppe engagierter Kynologen zusammen, die sich von Professor A. Reul, einem Dozenten der veterinärmedizinischen Schule in Curegehm, beraten ließ. Daraus resultierte schließlich die Gründung des „Belgische Schäferhundeklubs“. Es folgten die Niederlegung eines ersten Standards und die Aufnahme ins Zuchtbuch der Société Royale St. Hubert (L.O.S.H.). 1910 galten Typ und Wesen des Belgischen Schäferhundes bereits als klar festgelegt.

Die erste Aufgabe des „Club du Chien de Berger Belge“ bestand darin, über 100 anwesende Schäferhunde aus den verschiedensten belgischen Provinzen nach Rassemerkmalen einzuteilen. Es gab eine relativ große Anzahl langhaariger, schwarzer Hunde und auch graue, rauhaarige Rassevertreter sowie braune beziehungsweise beige, kurzhaarige Tiere mit einer schwarzen Maske. Die Veranstalter der Schäferhundausstellung beschlossen, zukünftig für langhaarige Hunde nur noch die Farbe Schwarz; Rotbraun für die kurzhaarigen Rassevertreter und Grau für rauhaarige Schäferhunde zuzulassen. Da durch diese Entscheidung vielen ausgezeichneten Hunden die Voraussetzung für eine Zuchttauglichkeit fehlte, entschlossen sich deren Besitzer, einen eigenen Club zu gründen. Zu einem späteren Zeitpunkt erfolgte ein erneuter Zusammenschluss beider Vereinigungen. Man züchtete nun folgende Rassen:

     
  • Malinois (rotbraune, kurzhaarige Hunde)
  •  
  • Groenendael (schwarze, langhaarige Hunde)
  •  
  • Tervueren (rotbraune, langhaarige Hunde)
  •  
  • Laekenois (graue oder rotbraune, rauhaarige Hunde)

Es kam zu einem erstaunlich schnellen Aufschwung der Rassen, den der erste Weltkrieg jedoch unterbrach. 1920 lockerte der Club die Farbentrennung der Hunde und ließ nun auch Mischfarben zu. Man durfte nun verschiedenfarbige Hunde gleicher Haarart miteinander verpaaren und auch Rauhaar und Kurzhaar konnten züchterisch kombiniert werden.Das gleiche Prozedere wiederholte sich nach dem Zweiten Weltkrieg. Wieder war die Zucht Belgischer Schäferhunde, die sich bis 1930 relativ gut erholt hatte, am Boden und der Club gestattete erneut gelockerte Verpaarungen, um die Rassen zu erhalten. Erst 1973 erfolgte ein endgültiges Verbot der Mischlingswürfe.

 

 

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