Leonberger
Hundeerfahrung erwünscht

Leonberger

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Hundeerfahrung erwünscht

Leos, wie Leonberger auch liebevoll genannt werden, lehnen sich gerne an und bringen ihren Menschen dadurch schon einmal aus dem Gleichgewicht. Mit der entsprechenden Erziehung lassen sie sich jedoch federleicht führen und überzeugen als wachsame Familienhunde.

Auf dem traditionellen Pferdemarkt im schwäbischen Leonberg - seit über 100 Jahren eine Institution - gehört er zu den Hauptattraktionen, obwohl er gar nicht wiehert: der Leonberger. Wobei er es, von der mächtigen Körpergröße her, durchaus mit einem Shetland Pony aufnehmen könnte. Die Menschen scharen sich Jahr für Jahr begeistert um die souverän gelassenen Hunde, die gerne Streicheleinheiten genießen und verblüffend lärmunempfindlich sind. Dabei ist mitunter jedoch Standfestigkeit gefragt, denn der Leonberger lehnt sich im Schmusetaumel gerne an, was ihm bereits den Spitznamen „lean-on-burger“ einbrachte.

Selbstbewusst und ruhig

Selbstbewusstsein und eine große innere Ruhe zeichnen den Leonberger aus. Innerhalb seiner Familie ist der eindrucksvolle Hund liebevoll und anhänglich. Fremden begegnet er manchmal zurückhaltend, wobei er sich generell durchaus ein angenehmes, offenes Wesen bewahrt. Das eigene Territorium wird aufmerksam bewacht und auch die Sicherheit seiner Menschen ist dem wachsamen Vierbeiner ein wichtiges Anliegen.

Hundeerfahrung erwünscht

Der schwäbische Löwe ist schon ein großes Stück Hund! Mit bis zu 80 Zentimetern Widerristhöhe und einem Gewicht von oft weit über 50 Kilogramm bedarf es eines entsprechenden Pendants am anderen Ende der Leine. Also einem hundeerfahrenen Menschen, der es versteht, den selbstsicheren Riesen auch entsprechend zu erziehen. Eine frühe Sozialisierung gehört zum Pflichtprogramm wie eine einfühlsame und konsequente Erziehung. Leonberger schätzen einen ruhigen Umgang mit klar verständlicher Zielsetzung.

Mit Verstand behandelt, lernen die folgsamen Leos gerne und merken sich einmal Erlerntes auch nachhaltig. Auf Hektik reagieren sie oft eher ignorant. Unangebrachte Härte zerstört ihr angenehmes, offenes Wesen. Ein enger Familienanschluss ist wichtig für die mit einem mittleren Temperament versehenen Hunde, die durchaus eine Vorliebe für Wasser haben. Vielleicht zeigt sich hier das Erbe des Neufundländers, der - wie unter anderem auch Bernhardiner und Pyrenäen-Berghunde - an der Entstehung des Leonbergers mitgewirkt haben sollen.

Vielseitig und recht pflegeintensiv

mehr drauf: Sie bewähren sich als einfühlsame Therapie- und Besuchshunde. Bei der Fährtenarbeit leben sie ihr Konzentrationsvermögen aus und stellen ein erstaunlich feines Näschen unter Beweis. Beim Ziehen von Lasten laufen sie zu Hochtouren auf. An allererster Stelle sind und bleiben sie jedoch liebenswerte Familien- und furchtlose Wachhunde, die alleine durch ihre Präsenz unerwünschte Eindringlinge zuverlässig fernhalten.

All das erfordert jedoch auch eine entsprechende Pflege und die ist beim Leonberger nicht zu unterschätzen. Ja, im Prinzip ist sein mittelweiches bis derbes Fell selbstreinigend. Aber ohne regelmäßiges Bürsten sind Verfilzungen des anliegenden und niemals gescheitelten Haarkleids vorprogrammiert. Die feinen Haare hinter den Ohren profitieren vom Einsatz eines Kamms, weil sie ganz besonders leicht zu Knötchen neigen. Das gilt aus für die Befederung an den Beinen. Während des zweimal jährlich anstehenden Fellwechsels ist intensives Bürsten angesagt. Und dann kann der Haufen losen Fells auch schon einmal die Liegehöhe des Hundes erreichen. Eine gründliche Ohrenpflege ist ebenfalls wichtig, wie die regelmäßige Kontrolle der Krallen.

Prachtvoll und voluminös

Leonberger sind sehr große, kräftige, muskulöse Hunde mit einem harmonischen Körperbau. Rüden sind ganz besonders mächtig und kraftvoll. Dass sie dabei noch wunderschön aussehen, ist auch ihrem herrlichen Haarkleid zu verdanken. Eine prachtvolle Mähne, voluminöse Hosen und eine verschwenderische Befederung an den Vorderund Hinterbeinen macht die in den Farben Löwengelb, Rot, Rotbraun, Sandfarben und allen Kombinationen aus diesen Farben existierende Rasse unverkennbar.

Langlebige Leonberger

Mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich acht bis neun Jahren sind Leonberger momentan keine besonders langlebige Hunderasse. Um das zu ändern, stellt sich der innerhalb des VDH für die Rasse zuständige Verein, der Deutsche Club für Leonberger Hunde e.V. (DCLH), ganz gezielt dieser Herausforderung. Die Zielsetzung ist klar definiert: Die Lebenserwartung des schwäbischen Löwen erhöhen.

Praktisches

Heute ist es längst nicht mehr nur die imposante Ausstrahlung, sondern vielmehr das freundliche, niemals scheue oder aggressive Wesen des Leonbergers, das den großen Hund zu einem beliebten und umgänglichen Partner macht. Ausreichend Platz sollte man jedoch schon haben, wenn man sich für einen Leonberger entscheidet. Die Größe des Autos und auch der eigene Wohnraum müssen kompatibel sein, ansonsten droht unerwünschte Enge. Ein Haus mit eigenem Garten ist sicherlich ideal. Zumal regelmäßiges Treppensteigen auch keine gute Option für einen Leonberger ist. Angesichts eines so großen Hundes verweigern manche Restaurants und Hotels den Zutritt. Eine Tatsache, die man als Halter eines schwäbischen Löwens in Betracht ziehen sollte. Umso sinnvoller ist es, sich hinsichtlich einer Leonberger- tauglichen Ferienbetreuung bei Zeiten Gedanken zu machen.

Weitere Informationen

Deutscher Club für Leonberger Hunde e.V.
www.leonberger-hunde.de

Wie wir wurden, was wir sind

Heute haben Leonberger, deren Wurzeln auf das 19. Jahrhundert zurückgehen, ihren festen Platz in den Herzen der Hundeliebhaber. Sie gehören - mit jährlich rund 480 Welpen, die sich in der Welpenstatistik des VDH niederschlagen - nach wie vor zu den beliebtesten Hunderassen. Auch wenn die Tendenz - wie bei fast allen anderen Rassen auch - im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig ist.

Ob der Leonberger Stadtrat und Hundehändler Heinrich Essig etwas von diesem Erfolg erahnte als er sich vornahm, einen Hund zu züchten, der dem Wappentier seiner Heimatstadt, einem Löwen, ähneln sollte? Vor rund 170 Jahren lagen große, kräftige Hunde im Trend und Württemberg galt damals als eines der Zentren der Hundezucht. Der innovative Züchter sprang auf den Zug auf und legte den Grundstein für die Rasse Leonberger, mit der er internationale Erfolge feierte. Wobei Essig als umstritten gilt. Der geschäftstüchtige Hundehändler verkaufte pro Jahr mehrere hundert Hunde in alle Welt und das teilweise zu Wucherpreisen. Seine ersten Kreuzungsversuche werden auf die 1840er Jahre datiert. In einem Schriftwechsel mit dem Köstritzer Hundehändler Seyfarth schrieb Essig 1877: „Meine Hunde, die ich seit dem Jahre 1846 erziehe, sind eine gelungene Kreuzung von dem Neufoundländer und dem ursprünglichen Hunde vom St. Bernhardsberg, die ich seither mit dem großen Wolfshunde aus den Pyrenäen - woher die Bernhardiner stammen - verbessert habe; sie sind die größte Rasse langhaariger Hunde, die neben ihrer Größe noch Klugheit und Schönheit vereinigen.“

Nach viel Auf und Ab und dem drohenden Untergang der Rasse Leonberger gründete sich 1895 ein „Internationaler Klub für Leonberger Hunde“ mit Sitz in Stuttgart. Dieser Klub erarbeitete einen Rassestandard und erreichte noch im selben Jahr die Anerkennung der Rasse. Bis zum ersten Weltkrieg zeichnete sich ein Aufwärtstrend ab. Der Krieg brachte einen massiven Einbruch der Leonbergerzucht mit sich. Hof-Fotograf Stadelmann wagte einen Neubeginn, indem er mit den verbliebenen Zuchthunden einen Neuanfang wagte. Den zweiten Weltkrieg überstand die Rasse besser und setzte sich weiter durch. Heute wird der Leonberger erfolgreich gezüchtet und rangiert in Deutschland standhaft unter den Top 50 der beliebtesten Hunderassen.

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