LABRADOR RETRIEVER
Wunderschöner
Workaholic

Labrador Retriever

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Wunderschöner Workaholic

Apport ist ihr Lieblings-Hobby. Gefolgt vom Schwimmen –  egal, zu welcher Jahreszeit. Labrador Retriever sind brillante Jagdhunde – traditionell für die Arbeit nach dem Schuss –  und anpassungsfähige Familienhunde. Wer ihnen Aufgaben stellt und ganz viel Liebe schenkt, erlebt die smarten Briten in all ihrer wunderbaren Einzigartigkeit.

Mal ist er Schwarz, mal Gelb oder Tiefbraun. Schön sind all diese Fellfarben, die den temperamentvollen und arbeitseifrigen Labrador Retriever ganz wunderbar kleiden. Hinzu gesellen sich mittelgroße braune oder haselnussbraune Augen, die eine große Freundlichkeit ausdrücken und für den passionierten Jagdhund ebenso rassetypisch sind wie seine rundum mit kurzem, dicken Fell ummantelte Otterrute, die mit einem kräftigen Ansatz beginnt und sich zur Spitze hin allmählich verjüngt. Der auf einst in Neufundland lebende St. John’s Hunde zurückgehende Labrador Retriever ist eine ansprechende Rasse, die vielen als idealer Familienhund erscheint. Das ist sie sicherlich prinzipiell auch, wenn die eigentlichen Bedürfnisse der charmanten Briten nicht auf der Strecke bleiben. Denn wirklich zufrieden und ausgeglichen ist ein Labrador Retriever nur, wenn er täglich Aufgaben bewältigen und sich körperlich auslasten darf. Natürlich passt er sich auch an einen passiveren Lebenswandel an, zumuten sollte man ihm dies allerdings nach Möglichkeit nicht.

Fotos: Britta Lantz, Gaby Heusel, Labrador Club Deutschland e.V., Deutscher Retriever Club e.V., Birgit Huels

Schnüffelgenie

Ein aktiver Lebenswandel, Freude an abwechslungsreichen Spaziergängen bei Wind und Wetter, viel gemeinsame Zeit mit dem Hund... – das sind beste Voraussetzungen für ein Leben mit Labrador Retriever. Ein Faible für die Jagd wäre sogar ideal, wobei die vielseitigen Arbeitshunde dank ihrer zahlreichen Fähigkeiten auch als Blindenführhunde, Assistenz-, Therapie- oder Signalhunde, Rettungshunde oder als Drogen- oder Sprengstoff-Spürhunde bei Polizei oder Zoll brillieren. Dennoch ist die Jagd das ursprüngliche – und nach wie vor hoch aktuelle – Einsatzgebiet des Labrador Retrievers. Im Heimatland England überzeugt er vor allem bei der Arbeit nach dem Schuss – vorzugsweise auf Flugwild. In Deutschland schöpfen Jäger gerne seine Vielseitigkeit aus und verwenden den passionierten Briten mit dem weichen Maul und der exzellenten Nase unter anderem für die Schweißarbeit bei Totsuchen auf Schalenwild. Sogar beim Buschieren, der typischen Arbeit vor dem Schuss, für die Engländer fast ausschließlich Spaniels einsetzen, ist der Labrador Retriever zu sehen. Bei jagdlichen Prüfungen stellt der wasserfreudige Jagdhund seine Fähigkeiten unter Beweis. Sie sind eine gute Möglichkeit, die rassetypischen Eigenschaften des bis zu 57 Zentimeter großen, stockhaarigen Hundes zu überprüfen, der erlegtes oder krank geschossenes Wild auch in anspruchsvollem Gelände sicher findet und apportiert.

Könner vor

Obwohl die jagdliche Eignung jedem rassetypischen Labrador Retriever im Blut liegt, gibt es Arbeitslinien, bei denen dies besonders ausgeprägt ist. Ein Field Trial Labrador Retriever ist meistens leichter gebaut, hat einen schmaleren Kopf, einen längeren Fang und einen verhältnismäßig geringen Stopp. Auch die Brusttiefe fällt geringer aus, wogegen der Rücken länger ist. Alles Attribute, die der jagdlichen Leistung entgegenkommen und den Hund noch stärker für diesen Einsatz prädestinieren. Auch der Wunsch, dem Menschen zu gefallen – der legendäre Will to Please – ist beim Field Trial Labrador Retriever besonders ausgeprägt. Was erstrebenswert klingt, geht aber auch mit einer erhöhten Sensibilität einher, die einen erfahrenen Hundeführer erfordert. Einen solchen Hund als reinen Familienhund zu halten, ist keine gute Idee, weil die angeborenen Bedürfnisse des Vierbeiners verkümmern und es durchaus auch zu unerwünschtem Verhalten kommen kann. Hunde aus Arbeitslinien sollten auch gearbeitet werden.

Multitalent

Beschäftigung und Auslastung sind jedoch auch für Labrador Retriever wichtig, die nicht aus Field Trial-Linien stammen. Das absolute Minimum besteht darin, die täglichen – nicht zu kurzen – Spaziergänge mit Apportieraufgaben zu bereichern. Das Apportieren liegt der Rasse im Blut. Die Dummyarbeit ist eine schöne Möglichkeit, rassetypische Retriever-Eigenschaften auszuleben. Als Fährten-, Lawinen-, Trümmer- und Flächensuchhund oder Mantrailer verblüffen Labrador Retriever immer wieder mit herausragenden Leistungen. Die Wasserarbeit oder einfach nur Schwimmen ist ein herrliches Freizeitvergnügen für Retriever und kann problemlos ganzjährig angeboten werden.

Die für die Rasse zuständigen VDH-Mitgliedsvereine informieren über vielfältige Trainings- und Ausbildungsmöglichkeiten, die Labrador-Besitzer auch nutzen sollten, wenn ihr unternehmungslustiger Vierbeiner nicht kurz über lang zu einem übergewichtigen und maßlos gelangweilten Deko-Accessoire verkommen soll. Aufgrund seines freundlichen Wesens und seiner enormen Anpassungsbereitschaft, ist diese Gefahr tatsächlich gegeben. Ein Grund mehr, bei der Haltung für verantwortungsvolle Rahmenbedingungen zu sorgen.

Ständig unter Beobachtung

Die Erziehung eines Labrador Retrievers ist vergleichsweise einfach. Die Rasse bringt eine angeborene Leichtführigkeit und hohe Kooperationsbereitschaft mit. Eine liebevolle, aber konsequente Erziehung ist dennoch erforderlich, um dem freundlichen Familienmitglied die Regeln des Zusammenlebens zu vermitteln. Zuviel Druck oder gar Drill bewirken beim Labrador Retriever lediglich negative Reaktionen. Ein schrittweiser Aufbau des Basis-Gehorsams und das ruhige Abfragen bereits erlernter Verhaltensweisen geben dem Hund ein sicheres Gerüst für jede weitere Form der Ausbildung. Nur eines darf man von ihm nicht verlangen: regelmäßig stundenlang alleine bleiben. Der enge Anschluss an seine Menschen ist für diesen hoch sozialen Vierbeiner ein Grundbedürfnis. Labrador Retriever sind zudem aufmerksame Begleiter und beobachten ihren Menschen fast ständig. Deshalb lassen sie sich – bei entsprechender Ausbildung – mit allerfeinsten Signalen steuern. Als Wachhunde taugen die smarten Briten nicht. Aggressivität ist für diese Rasse ebenso atypisch wie Ängstlichkeit und scheue Zurückhaltung. Eine gute Sozialisierung ist dennoch wichtig – gerade während der ersten Lebenswochen.

Umso früher man mit der altersgemäßen Erziehung beginnt, desto besser. Wobei die schnell wachsenden Welpen körperlich nicht überfordert werden sollten. Häufiges Treppensteigen ist während der Wachstumsphase ebenso schlecht wie hohe Sprünge, schnelle Wendungen und lange Wanderungen. Sobald sich alle Wachstumsfugen geschlossen haben und der Bewegungsapparat gefestigt ist, kann das Training für den anspruchsvollen Einsatz starten.

Immer gesünder

Generell sind Labrador Retriever eine gesunde Hunderasse. Dennoch gibt es gesundheitliche Aspekte, die bei der Zucht im Fokus stehen. Dazu gehören die Hüftgelenksdysplasie (HD), Osteochondrosis (OCD), die Progressive Retina Atrophie (PRA) und die Ellenbogendysplasie (ED), die den Labrador Retriever – wie viele schwere, schnell wachsende Hunderassen – betrifft. Gerade bezüglich der ED betreiben die beiden für die Rasse zuständigen VDH-Mitgliedsvereine eine intensive Zuchtselektion, die die Wahrscheinlichkeit, einen gesunden Welpen zu erwerben, optimiert.

Die VDH-Mitgliedsvereine stellen hohe Ansprüche an ihre Hunde und legen für Zuchthunde strenge Maßstäbe zugrunde. Die Bekämpfung erblicher Erkrankungen ist eines ihrer wichtigsten Anliegen.

Schmuddelwetter

Die Pflege des stockhaarigen Haarkleids unter dem sich eine dichte, wetterfeste Unterwolle verbirgt, ist eigentlich recht einfach. Eigentlich? Da Labrador Retriever gerne bei Wind und Wetter unterwegs sind, bringen sie natürlich schon mehr Schmutz ins Haus als ein regenscheuer Schlammphobiker. Ein Stapel trockener Frottee-Handtücher in Nähe der Haustüre ist bei Schmuddelwetter durchaus empfehlenswert. Das Fell selbst kommt jedoch mit gelegentlichem Bürsten aus. Während des Fellwechsels ist häufigeres Bürsten angebracht. Ansonsten sollte nicht übertrieben viel gebürstet werden, weil das womöglich die Unterwolle ausdünnt und den rassetypischen Look beeinträchtigt. Die Ohren und Krallen sollten regelmäßig kontrolliert
werden.

Berühmte Retriever

Ist er der Teufel mit einem Hundegesicht? Sicher nicht. Obwohl der Labrador Retriever im Kinofilm „Marley & Ich“ tatsächlich alles unternimmt, um diesen Eindruck zu erwecken. Der vierbeinige Held des gleichnamigen Romans von John Grogan stellt das Leben des Journalisten-Paares Jenny und John gehörig auf den Kopf. Bei allen Streichen, Abenteuern und Aufregungen steht schließlich dennoch eine Erkenntnis an erster Stelle: Es gibt nichts Schöneres und Innigeres als die Beziehung zwischen Hund und Mensch. Das kann auch Schauspielerin Radost Bokel bestätigen, die einst Momo verkörperte, und ihr Herz an einen Labrador Retriever verlor. Candy verstarb letztes Jahr im Alter von 13 Jahren. Ein großer Verlust für die 42-Jährige. Der aktuelle VDH-Botschafter des Hundes, der Schauspieler Martin Armknecht, teilt sein Leben nach wie vor mit einem Labrador Retriever. Emma bereichert jeden Tag des ehemaligen Lindenstraßen-Stars, der regelmäßig auf Theaterbühnen steht und seine Freizeit am liebsten mit seinem Retriever im Grünen verbringt.

Wei wir wurden, was wir sind

Neufundland ist die Heimat des Labrador Retrievers. Dort vertrauten die Menschen seit vielen Jahrhunderten auf vierbeinige Begleiter bei der Jagd und Arbeit. Mit der Zeit entstanden zwei Hundetypen: der große robuste Neufundländer, der schier unermüdlich Lasten zog und ein kleinerer Hundetyp, den Fischer im 19. Jahrhundert vermehrt mit nach England brachten. Der Apport toter Fische und erlegter Wasservögel gehörte – neben dem Einholen abgetriebener Netze – zu den Aufgaben dieser
Hunde. In England entwickelte sich mit der Zeit ein einheitlicherer Typ: mittelgroß, kräftig, mit breitem Schädel und kurzem harten Haar versehen sowie einer markanten Rute, die an einen Otterschwanz erinnert. Seit den 1880er Jahren kann man von einer gezielten Zucht in England und Schottland sprechen. 1899 wurde der erste gelbe Welpe offiziell dokumentiert, nachdem es zuvor nur schwarze Welpen gab. Die Niederlegung des ersten Standards erfolgte in England. In Deutschland wurde 1966
der erste Labrador Retriever-Wurf beim VDH eingetragen.

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