Italienisches Windspiel
Zärtlich, elegant und selbstbewusst

Italienisches Windspiel

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Zärtlich, elegant und selbstbewusst

Sie sind zierlich und verspielt, dabei aber auch wachsam und sportlich. Italienische Windspiele verzaubern ihre Menschen mit einem einzigartigen Charme und einer umwerfenden Liebenswürdigkeit. Alles in allem eine liebenswerte und anpassungsfähige Rasse, die auch gerne als Rudel den Alltag ihrer Menschen aufmischt.

Bella Italia ist die Heimat des Italienischen Windspiels und damit ist klar, woher das Temperament, das sonnige Gemüt und die Eleganz dieser Rasse stammen. Die zur FCI-Gruppe 10 gehörenden, 32 bis 38 Zentimeter großen Hunde sind - und das mit einem Maximalgewicht von fünf Kilogramm - durchaus große Persönlichkeiten. Das feine Haar ist rassetypisch und besticht mit seiner Einfarbigkeit von Hell- und Dunkelisabell über Grau-Blau- Töne bis hin zu tiefem Lackschwarz.

Jagdliche Motivation

Die Leidenschaft für die Jagd liegt vielen Italienischen Windspielen im Blut. Jedoch längst nicht allen. Die jagdliche Passion lässt den flinken Italiener blitzschnell auf jedes sich bewegende Objekt reagieren, was beim gemeinsamen Spaziergang zur Herausforderung werden kann. Auf der Rennbahn oder Coursing-Veranstaltungen ist das jedoch ein Vorteil - wenn nicht sogar das ausschlaggebende Kriterium. Erhält ein Italienisches Windspiel die Rennlizenz, handelt es sich dabei in der Regel auch um jagdlich hoch passionierte Rassevertreter. Es gibt allerdings auch „Windies“, die sich nur höchst ungerne von ihrem Menschen entfernen und deshalb auch überhaupt kein Interesse an der Jagd zeigen.

Gerne im Pulk

Am liebsten leben Italienische Windspiele übrigens im Pulk. Denn mit einer Meute Gleichgesinnter ist das Leben doch gleich doppelt so schön. Zusammen herumtollen, gemeinsam jagen und immer neue Jagdstrategien aushecken. Deshalb: Wenn die Entscheidung für die traditionsreiche Rasse fällt, vielleicht gleich über ein Leben mit mehreren Windspielen nachdenken. Das kommt auch dem hohen Bewegungsbedürfnis entgegen und entlastet den eigenen Einsatz zumindest ein wenig.

Faible für Nager

Wühlmäuse und andere Nager wecken die jagdliche Motivation der Windspiele. Gezielt nehmen sie die Fährte auf und trommeln - sobald die Wühlmaus geortet ist - mit den Vorderpfoten auf den Boden, um die Nager aus der Deckung zu locken. Springen diese auf, packt das Windspiel blitzschnell zu. Wobei das schnelle Trommeln der Vorderpfoten nicht immer zur Jagdtechnik gehört. Auch ruhiges Fährten, geduldiges Auflauern und Zupacken gehören zum Repertoire des klugen Rennhundes.

Verletzungen vorbeugen

Bewegung ist auch elementar wichtig für eine gesunde Entwicklung des Italienischen Windspiels. Durch regelmäßige Bewegung werden Bänder, Sehnen und die Muskulatur gestärkt, was wiederum das Knochengerüst unterstützt und Verletzungen vorbeugt. Insbesondere bei Junghunden ergibt die Kombination langer, dünner Beine mit einem überaus temperamentvollen Bewegungsdrang ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche im Beinbereich. Leben die Windspiele zu mehreren, ist noch mehr Bewegung vorprogrammiert, weil die Hunde untereinander für Ausgelassenheit sorgen. Freilauf setzt jedoch eine solide Erziehung voraus - eine Aufgabe, die man unbedingt ernst nehmen sollte. In anspruchsvollem Gelände stellen die trittsicheren Windspiele übrigens eine enorme Geschicklichkeit unter Beweis. Die Bewältigung unebenen Bodens fördert ihre Koordination und lastet gleichzeitig den Kopf aus, weil dabei viel Konzentration gefragt ist.

Mal selbstbewusst, mal zurückhaltend

Das Italienische Windspiel sucht stets die Nähe seines Menschen. Dank seiner überschaubaren Größe taugt auch eine kleinere Wohnung als Lebensmittelpunkt, wobei der aufgeweckte Vierbeiner alle Qualitäten eines Windhunds mit sich bringt. Die selbstbewussten Italiener lernen schnell und gerne, was sie zu leicht erziehbaren Hunden macht. Größeren Hunden gegenüber sind sie in der Regel zurückhaltend, wobei ihr Selbstbewusstsein auch mangelnden Respekt mit sich bringen kann. Man sollte die Hunde kennen, mit denen das Windspiel spielt. Die blitzschnellen Bewegungen der Rasse führen bei Artgenossen manchmal zu Missverständnissen: Sie halten die flinken Italiener für Jagdobjekte. Das kann im schlimmsten Fall sogar tödliche Verletzungen nach sich ziehen. Oder das Windspiel läuft in seiner Panik fort.

Stubenreinheit

So leicht Windspiele in vielerlei Hinsicht zu erziehen sind, so anspruchsvoll gestaltet sich mitunter das Thema Stubenreinheit. Nässe, Kälte und Wind sind den eleganten Italienern zuwider, was - bei Schlechtwetterlage - den Haltungsanspruch erhöht.

Wer einen Garten hat, kann dort beispielsweise einen Pavillon aufstellen, damit es immer ein trockenes Plätzchen gibt, um dringende Geschäfte zu verrichten. Der schnelle Stoffwechsel der Rasse bringt eine weitere Besonderheit mit sich: fünf- bis sechsmal täglich drängt die Verdauung. Das bedeutet: So oft wie möglich mit dem Hund rausgehen, damit er sich lösen und Urin absetzen kann.

GESUNDHEIT
Eine weitere Besonderheit der Rasse ist, dass Hunde, die das Dilutions- Gen tragen und dadurch eine verdünnte Haarfarbe wie Blau, Grau oder Isabell zeigen, ein erhöhtes Risiko haben, an der Farbmutantenalopezie (CDA) zu erkranken, was mit Haarbruch und - ausfall einhergeht. Die Zähne des Windspiels sollten regelmäßig gepflegt werden, um Parodontose und Zahnstein vorzubeugen. Die Patellaluxation und Epilepsie sind bei der Rasse verbreitet.

Ästhetisch

Ein hochrechteckiges bis quadratisches Format ist rassetypisch für den schlanken Piccolo Levriero Italiano, der einer Miniaturausgabe des großen Windhundes entspricht. Keiner vereint Zartheit und Eleganz in diesem Maße. Dabei sind ästhetische, klare Windhundlinien zu erkennen. Der feine, schmale Kopf wird hoch getragen und geht in einen eleganten Hals über. Die leicht geschwungene Oberlinie endet mit einer abfallenden Kruppe. Auffallend sind der tiefe Brustkorb und der stark aufgeschürzte Bauch. Die zartknochigen Läufe bewegen sich leicht und federnd. Dabei haben sie einen sehr guten Raumgriff. Der Galopp ist schnell und wird mit einem losschnellenden Abstoß eingeleitet. Insgesamt verkörpert das Italienische Windspiel Grazie und Würde in Perfektion.

Die großen, rundlichen Augen verzaubern mit ihrer ganz besonderen Ausstrahlung. Rassetypisch sind auch die kleinen, sehr hoch angesetzten Ohren - auch Rosen- oder Propellerohren genannt - , die in sich selbst gefaltet sind und nach rückwärts getragen werden. Die tief angesetzte Rute entspringt einem dünnen Ansatz und verjüngt sich weiter zur Spitze hin. Das Italienische Windspiel trägt sie tief und in der ersten Hälfte gerade, in der hinteren Hälfte gebogen. Das kurze, seidige und feine Haarkleid ist pflegleicht.

Weitere Informationen

Deutscher Windhundzuchtund Rennverband e.V.
https://www.windhundverband.de/

Wie wir wurden, was wir sind

Das Italienische Windspiel - auch Piccolo Levriero Italiano genannt - gehört zu den ältesten klassischen Windhundrassen. Angeblich schätzte man Hunde dieses Typs bereits an den Höfen der ägyptischen Pharaonen. Ähnliche Vertreter der Hundewelt sind seit mehr als 1000 Jahren bekannt. Der rassetypische Phänotyp kristallisierte sich in den letzten 100 Jahren heraus. Vermutlich gelangte die Rasse über Griechenland auf den Kontinent. Abbildungen von Hunden, die dem Typ des heutigen Italienischen Windspiels ähneln, sind auf zahlreichen zeitgenössischen Vasen und Trinkschalen zu sehen.

In der Renaissance erlebte die Rasse ihre Blütezeit. Damals lebten Windspiele überwiegend an den Höfen des Adels und verbreiteten sich von Italien aus nach ganz Europa. Die Verspieltheit, Zartheit und Anmut des Italienischen Windspiels beflügelten die Liebhaber des Rokokos. Der „Alte Fritz“, Friedrich der Große, ist nur einer der berühmten Liebhaber dieser zauberhaften Rasse. Seine Lieblingshunde sind auf einer Grabplatte auf der Terrasse des Schlosses Sanssouci in Potsdam verewigt. Der Piccolo Levriero Italiano wurde von vielen Malern und anderen Künstlern in der darstellenden Kunst verewigt.

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