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Die Rasse des Monats: Havaneser

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Sie gelangten einst mit den Spaniern auf die Insel Kuba und eroberten dort schon vor Jahrhunderten die Herzen der Menschen. Später sorgten sie als vierbeinige Stars der Wanderbühnen und in Zirkusarenen für Aufsehen. Von da aus ging es in die Schlösser des Adels. Havaneser sind überaus fröhliche Zeitgenossen und gehören zur Gruppe der Bichons. Ihr Charme hat die Zeiten überdauert. Lange zählten sie zu den seltenen Rassen. Doch das hat sich inzwischen geändert: Heute gehören die robusten Fellwunder zu den beliebtesten Gesellschaftshunden überhaupt.

Seine Familie ist für ihn alles und auf tägliches Kuscheln legt der Havaneser ausdrücklich wert. Dabei ist er sehr anpassungsfähig, wissbegierig und gelehrig. Er wacht aufmerksam, ist aber – bei richtiger Erziehung und ausreichend Beschäftigung – kein notorischer Kläffer. Besuch kündigt er in der Regel lautstark an, um sich dann jedoch auch gleich wieder zu beruhigen. Ist das nicht der Fall, bedarf die Erziehung der Nachkorrektur. Ungewöhnliches vermeldet der gewissenhafte Gesellschaftshund natürlich auch. Dabei treten der verblüffende Mut und die Kühnheit des Havanesers in den Vordergrund. Immerhin ist der aus Kuba stammende Vertreter der Bichon-Familie recht klein, was er sich jedoch nicht anmerken lässt, wenn seiner Meinung nach Gefahr für die eigene Familie droht. Was wenig bekannt ist und tatsächlich auch erst einmal überrascht: Manche Havaneser haben ausgezeichnete Hütehund-Eigenschaften. Wie kann das sein? Ganz einfach. In ihrer Heimat Kuba lebten viele Havaneser auf kleinen Bauernhöfen, wo man sie häufig für Arbeiten rund um die Viehherden einsetzte. Dabei hüteten die eifrigen kleinen Hunde fast alles: vom Geflügel bis hin zu Kühen. Dieser Einsatz zog eine züchterische Selektion nach sich, deren Spuren mitunter auch heute noch durchschimmern.

Unternehmenslustig und lernwillig

Humor, Klugheit und Ausgelassenheit gehören zu den herausragenden Merkmalen der Havaneser. Sie pflegen eine enge Bindung zu ihren Menschen und sind unerschütterlich treu. Trotz ihrer überschaubaren Größe schätzen sie durchaus auch längere Spaziergänge. – Marathonstrecken sind jedoch kein Muss. Das durchschnittliche Bewegungsbedürfnis passt sich optimal an die Möglichkeiten des jeweiligen Hundehalters an. Spielerische Abwechslung bereitet ihnen Freude. Auf dem Agilityplatz überzeugen die Kleinhunde in der Miniklasse. Viele Havaneser lieben übrigens auch das Wasser. In der kälteren Jahreszeit kann man sich die Zeit hervorragend mit dem Erlernen von Kunststücken vertreiben – zumindest aus Havaneser-Sicht. Die lustigen Begleiter lernen schnell und sind selbst für kniffelige Aufgaben zu haben.

Vermutlich ein Erbe ihrer Karriere als Zirkushunde und Stars der Wanderbühnen. Die angeborene Klugheit und Neugierde des Havanesers machen ihn zu einem leicht erziehbaren Hund. Was dennoch nicht zu Nachlässigkeiten motivieren sollte. Auch ein Kleinhund bedarf einer soliden Erziehung, weil er ansonsten den Tagesablauf bestimmt und sein Umfeld nervt. Ruhige, konsequente Anweisungen reichen aus, um den fröhlichen Vierbeiner zu lenken. Mit positiver Bestärkung erreicht man viel und erhält auch dauerhaft die Lernmotivation. In einer Familie mit hundefreundlichen Kindern fühlt sich die überaus kameradschaftliche und aufgeschlossene Rasse rundum wohl. Ausgelassenes Spielen ist ganz nach Geschmack des ausgezeichneten Schwimmers. Eine Begleithundeprüfung ist auch für eine kleine Hunderasse wie den Havaneser sinnvoll. Sie bereitet das Hund-Mensch-Team auf ein funktionierendes Miteinander in zahlreichen Alltagssituationen vor. Und es gibt zahlreiche weitere Facetten des Hundesports, die bei den kleinen Wirbelwinden durchaus auf Enthusiasmus stoßen.

Langes, seidiges Haar

Das auff allend schöne Fell des Havanesers ist traumhaft schön, allerdings auch recht pflegeintensiv. Das füllige, weiche Haarkleid unterliegt zwar keinem merklichen Haarwechsel, es muss aber dennoch regelmäßig – mindestens einmal wöchentlich – gebürstet und gekämmt werden. Nur so bleibt das seidige und gepflegte Aussehen bewahrt. Außerdem sollte das Kopfhaar des Havanesers ungefähr ab dem fünften Lebensmonat hochgebunden werden, um die Augen freizuhalten. Bäder mit hundefreundlichen Shampoos können circa alle sechs Wochen durchaus sinnvoll sein, wenn sich Erde und andere Verschmutzungen im Fell der niederläufigen Hunde festgesetzt haben.

Bei Havanesern, die ausgestellt werden, gehören sie zum Routine-Programm. Die Augen und Ohren bedürfen ebenfalls regelmäßiger Kontrolle. Das wollige Unterhaar des Havanesers ist eher schwach entwickelt. Bei einigen Rassevertretern fehlt es sogar ganz. Dafür ist das Deckhaar mit einer Länge von zwölf bis 18 Zentimetern ausgesprochen lang. Das Haarkleid ist weich, glatt oder gewellt, es kann mitunter auch lockige Strähnen bilden. Schneiden oder gar Trimmen ist übrigens absolut unerwünscht und laut Standard sogar verboten. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Die Stirnhaare dürfen gekürzt werden, damit das Haar nicht in die Augen fällt und dort die Sicht einschränkt oder sogar Irritationen hervorruft. Dasselbe gilt für die Haare am Fang.

Klein, aber kräftig

Havaneser sind klein und für ihre Körpergröße recht kräftig gebaut. Der niederläufige Vierbeiner fällt natürlich auch aufgrund seines langen, üppigen Haarkleids auf. Sein Gangwerk ist lebhaft und elastisch. Ein rechteckiges Format prägt den Körperbau des Kleinhundes, der zwischen vier bis sieben Kilogramm wiegt. Die großen, dunklen Augen sind mandelförmig und haben einen fröhlichen Ausdruck. Das Haarkleid ist weich und glatt, nur die Spitzen sind leicht gelockt. Havaneser präsentieren sich nur ganz selten in Reinweiß. Sie sind vielmehr Falbfarben in verschiedenen Tönungen, Schwarz, Havanna-Braun, Tabakfarben oder Rötlich-Braun. Auch Flecken sind in den aufgeführten Farbtönen zulässig. Das gilt auch für Brandmarkierungen in allen Schattierungen Havaneser haben einen mittelgroßen Kopf und überwiegend einen flachen Schädel. Der Stopp ist mäßig ausgeprägt. Die mandelförmigen Augen sind recht groß und ausdrucksstark. Umso intensiver ihr dunkles Braun ist, desto besser. Die Rute trägt der Havaneser hoch - wie einen Krummstab oder keck über den Rücken gerollt. Eine lange, seidige Rutenbefederung ist rassetypisch.

Barbichon

Havaneser gehören übrigens zur Gruppe der Barbichons, die auch Bichon als Sammelbegriff für mehrere Rassen verwendet, die eines gemeinsam haben: Sie sind klein, liebenswert und laden einfach zum Kuscheln ein. Dazu gehören Malteser, Bologneser, Havaneser, Löwchen, der Coton de Tuléar, der Bichon à poil frisé und der Bolonka Zwetna. In Frankreich sind Bichons noch weitaus populärer als in Deutschland. Und die Franzosen versichern schmunzelnd: „Un bichon, ça se bichonne!“ (Ein Bichon gehört verwöhnt!), wenn sie von dem unternehmungslustigen Kerlchen mit dem lebhaften Augenausdruck sprechen. Mit einer hohen Lebenserwartung von 15 Jahren und mehr, darf man sich auf jede Menge schöner gemeinsamer Erlebnisse freuen, wenn man sich für einen Havaneser entscheidet.

Weitere Informationen

Verband Deutscher Kleinhundezüchter e.V.
www.kleinhunde.de/

Wie wir wurden, was wir sind

In Kuba, der alten Heimat des Havanesers, sind inzwischen alle alten Blutlinien der liebenswerten Rasse ausgestorben. Zum Glück konnten zuvor jedoch einige Hunde von Exil-Kubanern, die während der Kennedy-Ära flüchteten, außer Landes gebracht werden. Sie überlebten in den USA und sorgten für einen Fortbestand des wertvollen Genmaterials. In der ganz ursprünglichen Heimat der Havaneser, der westlichen Mittelmeergegend, gab es zu diesem Zeitpunkt schon lange keine reinrassigen, alten Linien mehr. Es ist sogar wahrscheinlich, dass es sich bei den Vorfahren der Havaneser um Malteser handelte, die in der Mittelmeerregion lebten. Die Rasse Havaneser hat sich womöglich erst auf Kuba entwickelt.

Die ersten Rassevertreter waren unter dem Namen Havana Silk Dog, Havanesischer Seidenhund, bekannt. Im 17. Jahrhundert erlangten die charmanten Kleinhunde in Europa recht große Popularität. Man fand ihn vor allem im Umfeld der adligen Damenwelt. Im Laufe der Zeit geriet die liebenswerte Rasse wieder in Vergessenheit und gehörte dann sogar wieder zu den seltenen Rassen. Heute ist das anders: Der Havaneser freut sich erneut über zahlreiche Rasseliebhaber und gehört sogar mit zu den beliebtesten Hunderassen überhaupt.

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