Vielseitiger Jagdhund mit viel Charme
Die Rasse des Monats: Großer Münsterländer
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Großer Münsterländer
Großer Münsterländer
Vielseitiger Jagdhund mit viel Charme
Die Vielseitigkeit des Großen Münsterländers macht ihn zu einem beliebten Jagd- und Familienhund. Sein liebenswertes Wesen geht mit großem Arbeitseifer Hand in Hand, weshalb der aktive Vierbeiner auch regelmäßiger Auslastung von Körper und Kopf bedarf. Ist dies gewährleistet, ist der unternehmungslustige Vierbeiner im Haus ein angenehmes Familienmitglied.
Fast jeder empfindet ihn als schön. Der Große Münsterländer ist aber auch ein Hingucker mit seinem langen Haarkleid und der herrlich befederten Rute. Dazu dieses fröhliche Gesicht. Einfach ein Hund zum Liebhaben! Sein umgängliches Wesen und seine Menschenbezogenheit machen den freundlichen Vorstehhund zudem zu einem leicht erziehbaren Partner, der sich mit liebevoller Konsequenz und positiver Motivation bestens ausbilden lässt. Doch eines sollte man wissen, bevor die Entscheidung für einen Großen Münsterländer fällt: In diesem Hund schlägt das Herz eines leidenschaftlichen Jägers und diese Veranlagung lebt er nur allzu gerne aus. Grund genug, diese Rasse auch jagdlich zu führen und ihr gleichzeitig ein liebevolles Zuhause mit engem Familienanschluss zu bieten.
Hervorragender Feldhund
Vielseitigkeit ist eine der herausragenden Eigenschaften des Großen Münsterländers. Und die bezieht sich an allererster Stelle auf seinen jagdlichen Einsatz. Sei es die Arbeit vor oder nach dem Schuss. Die Jagd in Wasser, Feld oder Wald. Überall überzeugt der schnelle und ausdauernde Hund, dessen Suche von einem großen Finderwillen begleitet wird. Zudem ist der Große Münsterländer auch noch ausgesprochen arbeitswillig und somit mit Feuereifer bei der Sache, wenn es zur Jagd geht. Er pfl egt eine enge Verbindung zu seinem Hundeführer, jagt brillant unter der Flinte und erweist sich somit als hervorragender Feldhund.
Die Anlage zum Vorstehen wird der Rasse ebenso in die Wurfkiste gelegt wie die Quersuche. Sein Spurwille, seine Hartnäckigkeit und Freude am Apport prädestinieren den robusten Münsterländer zum Verlorenbringer. Doch auch bei der Beizjagd triff t man den ruhigen und beherrschten Vierbeiner an. Denn Falkner schätzen seine Führigkeit, seine Personenbezogenheit, festes Vorstehen und die Formbarkeit, dem Vogel den Vortritt zu lassen.
Doch die Arbeit nach dem Schuss ist und bleibt die eigentliche Domäne des Großen Münsterländers. Dabei kann er das tun, was er ganz besonders gerne macht: die Nase tief setzen. Dabei durchdringt der unempfi ndliche Vorstehhund dichten Bewuchs, durchstöbert Schilf und stört sich dank seines schützenden Haarkleids wenig an Nässe, Kälte oder Dornen.
Auf der roten Fährte
Auch im Wald überzeugt der Große Münsterländer mit seinen jagdlichen Fähigkeiten wie der tief eingesetzten Nase und seinem ausgeprägten Finderwillen. Insbesondere auf der roten Fährte beweist er Konzentrationsvermögen, Fährtensicherheit, eine verblüff ende Suchstrategie und bewahrt bei alledem stets souverän die Ruhe. Sehr viele Große Münsterländer sind fährtenlaut, viele spurlaut und der Sichtlaut ist sogar bei fast allen veranlagt. Eine wichtige Voraussetzung, denn nur mindestens sichtlaute Vertreter der Rasse werden auch zur Zucht zugelassen.
Womit natürlich auch die Möglichkeit der Drückjagd ins Feld der Möglichkeiten rückt. Eine Erkenntnis, die seit Jahren für eine Steigerung der auf Drückjagden vertretenen Großen Münsterländer mit sich bringt. Und ihr Beliebtheitsgrad steigt zunehmend. Weite Hetzen und Überjagen gehören nicht zu den Eigenschaften der Rasse, dafür aber das zuverlässige Zuarbeiten des Wilds vor die Büchse des Jägers. Klugheit und umsichtiges Verhalten schützen den mit überlegter Wildschärfe ausgestatten Vorstehhund vor vermeidbaren Risiken. Jäger bevorzugen übrigens häufi g Große Münsterländer mit hellem Haarkleid, weil sich diese auch bei schlechten Sichtverhältnissen im Wald einfacher vom Wild unterscheiden lassen.
Ein Ass bei der Wasserjagd
Die Eignung zur Wasserarbeit ist eine traditionelle Eigenschaft des Großen Münsterländers und auf diese legt man auch heute noch allergrößten Wert. Ein außerordentlicher Arbeits- und Durchhaltewillen kommen dabei zutage wie auch ein hervorragender Apport und Unerschrockenheit gegenüber scharfkantigem Schilf, Kälte und Nässe. Bei der Zucht wird besonderer Wert auf die Wassereigenschaften vor und nach dem Schuss gelegt. Bei der Zuchtausleseprüfung, der Vorm- Walde-HZP, gibt es das Zusatzfach „Stöbern ohne Ente“, welches der Überprüfung der Eigenschaften im Wasser dient. Leistungszeichen werden ausschließlich bei mindestens guten Leistungen in diesem Fach vergeben.
Familienhund
Ein freundliches Wesen, Menschenbezogenheit und innere Ruhe machen den Großen Münsterländer zu einem angenehmen Familienhund. Er schätzt die enge Anbindung an seine Menschen und kommt auch mit Kindern gut zurecht. Diese sollten natürlich im Umgang mit dem Vierbeiner geschult werden. Das attraktive Haarkleid ist weniger pfl egeintensiv als man auf den ersten Blick meinen könnte. Eher selten bleiben an den befederten Bereichen Dornen, Kletten und Gräser hängen. Diese sollte man immer möglichst gleich entfernen, weil an diesen Stellen ansonsten schnell Verfi lzungen entstehen. Während des Fellwechsels beugt regelmäßiges Bürsten losen Haaren in Haus und Auto vor.
Attraktiv und ansehnlich
Der Große Münsterländer ist ein kräftiger Hund mit muskulösem Körperbau. Er vermittelt einen schnittigen Gesamteindruck, Klugheit und stilvolle Eleganz. Der lang gestreckte Kopf ist edel, die breiten, hoch angesetzten Ohren haben abgerundete Spitzen und liegen gut an. Die ohne Knick aus der Rückenlinie hervorgehende Rute wird waagerecht oder leicht aufwärts getragen.
Mit einer Widerristhöhe von bis zu 65 Zentimetern und einem Gewicht von rund 30 Kilogramm ist der Große Münsterländer eine ansehnliche Erscheinung. Drei unterschiedliche Farbvarietäten bieten für jeden Geschmack das passende Pendant: Weiß mit schwarzen Platten und Tupfen, Schwarz geschimmelt oder in reinem Schwarz kommt die attraktive Rasse daher. Der Kopf ist immer schwarz und zeigt maximal eine weiße Schnippe oder Blesse. Das Haarkleid ist lang und dicht. An den Rückseiten der Vorder- und Hinterläufe ist eine gute Befederung erwünscht. Das gilt auch für die Unterseite der Rute, wobei das Haar ungefähr in der Mitte der Rute am längsten sein sollte. An den Behängen ist Fransenbildung erwünscht. Das Haar sollte den Unterrand des Behangs deutlich überragen. Der Kopf ist ansonsten kurzhaarig.
Der Große Münsterländer bewegt sich im Schritt und Trab federnd und mit viel Raumgriff fort. Auffallend ist auch der weite Vorgriff. Auch der elastische, schwungvolle Galopp ist rassetypisch. Dabei entfaltet der Vorstehhund viel Schub aus der Hinterhand und zeigt weite Sprünge.
Vom Jäger für den Jäger
Der Große Münsterländer wird innerhalb des VDH vom Verband Große Münsterländer e.V. betreut. Der Verein legt Wert auf den züchterischen Erhalt von Spur- und Fährtentreue, die feste Anlage fürs Verlorenbringen, Wasserfreude, Wild- und Raubzeugschärfe sowie Führigkeit und beherrschte Ruhe. Die Jagdgebrauchshundezucht - vom Jäger für den Jäger - steht im Fokus. Eine reine Haltung als Familienhund ist nicht erwünscht.
Weitere Informationen
Verband Große Münsterländer e.V.
www.grossermuensterlaender.com
Wie wir wurden, was wir sind
Die Vogel- und Beizhunde des Mittelalters gehören zu den Vorfahren des Großen Münsterländers wie auch die Stöber- und Wachtelhunde des 19. Jahrhunderts. Die Zucht der langhaarigen deutschen Vorstehhunde, zu denen auch der Kleine Münsterländer und der Deutsch Langhaar gehören, begann Ende des 19. Jahrhunderts.
1909 erfolgte durch den „Deutsch-Langhaar-Verein“ der Ausschluss schwarzer Hunde aus der Zucht, woraufhin sich 1919 der „Verein für die Reinzucht des schwarz-weißen Münsterländer Vorstehhundes“ der Zucht des schwarz-weißen Langhaar- Hundes annahm. 1922 begann die planmäßige Zucht des Großen Münsterländers, auf der Basis von 83 Hunden, den damals letzten Vertretern des bodenständigen Langhaarstammes.
Die Dornenfestigkeit und zuverlässige Verlorenbringerarbeit wurde bei den „Schwarz-Weißen“ übrigens ganz besonders geschätzt. Hunde dieses Typs herrschten in Niedersachsen und Westfalen vor, wo sie die Jäger für die Niederwildjagd schätzten. Aufgrund dieser regionalen Verbreitung entstand die Rassebezeichnung Großer Münsterländer Vorstehhund. Der Kleine Münsterländer ist übrigens keine kleinere Ausgabe des großen Vorstehhundes, sondern eine eigenständige Rasse mit anderem genetischen Hintergrund.
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