Flat Coated Retriever
Jagdhelfer mit Familienhund-Qualitäten

Die Rasse des Monats: Flat Coated Retriever

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Jagdhelfer mit Familienhund-Qualitäten

Temperament und Lebhaftigkeit liegen ihm im Blut, dabei ist der Flat Coated Retriever ganz und gar kein hektischer Zeitgenosse. Als freundliches, Kindern zugetanes Familienmitglied macht der wasserliebende Brite rundum eine gute Figur. Sein sanfter Blick sollte allerdings nicht über seine Entschlossenheit hinwegtäuschen.

Der Flat Coated Retriever ist ein äußerst aufmerksamer Hund, der Kopfaufgaben und körperliche Aktivitäten gleichermaßen schätzt. Als Familienhund entfaltet er seine Sanftmütigkeit und sein gutmütiges Wesen. Klare Regeln sind dennoch wichtig, wobei der Retriever einen freundlich-konsequenten Umgang schätzt. Der hohe Aktivitätslevel erfordert einen ebenso aktiven Halter, der seinen Vierbeiner mit abwechslungsreichen Aufgaben beschäftigt. Ansonsten halten Langeweile und mangelnde Auslastung Einzug, was dem unternehmungslustigen Retriever nicht gut bekommt. Am liebsten lernt der kluge Flat neue Aufgaben zu bewältigen. Dank seines angeborenen „Will to please“, der Freude am Gefallen, ist der Flat Coated Retriever stets bemüht, die Anerkennung seines Menschen zu gewinnen. Das Leben mit dem freundlichen Engländer ist somit eine wahre Wonne, vorausgesetzt, sein Halter bringt Verständnis für die speziellen Eigenschaften der Rasse und ausreichend Zeit für deren Beschäftigung mit.

Geländegängig und wetterfest

Einst für die Apportierarbeit gezüchtet, bringt der Flat Coated Retriever diese Eigenschaft auch heute noch mit. Wasser liebt der unternehmungslustige Brite ganz besonders. Man sollte ihm auf jeden Fall Gelegenheit zum Schwimmen bieten. Wobei der wetterfeste Jagdhund grundsätzlich in jedem Gelände einsetzbar ist. Da er zudem schnell ist und mit einer hohen Auffassungsgabe überzeugt, bietet sich die Rasse für viele Einsatzbereiche an. Dementsprechend einfach ist seine Ausbildung - vorausgesetzt, der Halter bringt bereits Hundeerfahrung mit. Denn es ist die Verspieltheit des jungen Retrievers, die anfangs eine Herausforderung sein kann. Liebevolle Konsequenz und möglichst fantasievolle Wege führen aber ganz sicher zum Ziel. Der Flat Coated Retriever freut sich über gestellte Aufgaben und führt diese eifrig aus. Er möchte seinem Menschen gefallen. Dennoch erzieht sich ein Flat Coated Retriever nicht von selbst.

Auf der Jagd

Auch die jagdliche Ausbildung ist ein großes Thema, wenn es um den Flat Coated Retriever geht. Schließlich liegt die Zielsetzung seines ursprünglichen Anforderungsprofils in der Arbeit nach dem Schuss. Hiermit gehen ein ausgeprägter Finderwille und eine exzellente Befähigung für den Apport einher. Seine Suche unter der Flinte überzeugt auf ganzer Linie, wobei der Flat Coated Retriever durchaus auch zuverlässig und selbständig dem Jäger zuarbeitet. Er ist kein Vorstehhund, wobei - wenn man es versteht, den Flat korrekt zu lesen - man sofort erkennt, wenn der schöne Jagdbegleiter Wild anzeigt.

Die Freude am Wasser prädestiniert den flachköpfigen Engländer für die Entenjagd. Sein weiches Maul ist rassetypisch, weshalb man den nicht laut jagenden Retriever für die Niederwildjagd schätzt. Wenn es um Nachsuchen auf Schalenwild geht, setzt man den mit ausreichend Wildschärfe ausgestatteten Flat Coated Retriever am besten für Totsuchen ein. Da die Eigenschaften der Rasse nicht nur mit jagdlichen Qualitäten, sondern auch mit zahlreichen familienfreundlichen Zügen einhergehen, bietet sich der Flat für Jäger an, die - abgesehen von einem zuverlässigen Jagdgehilfen - auch außerhalb der Jagdsaison einen unkomplizierten Familienhund schätzen, der mit Groß und Klein bestens zurechtkommt.

Hundesport & Co.

Natürlich gibt es auch Alternativen zum jagdlichen Einsatz. Der ausgeprägte Finderwille des Flat Coated Retrievers befähigt ihn zur Ausbildung als Such- und Spürhund für Rauschgift und Sprengstoffe. Auch als Lawinen-, Rettungs- und Sanitätshund glänzt der menschenfreundliche und nervenstarke Retriever, der für seinen Menschen alles gibt. Aber auch der Hundesport bietet vielfältige Möglichkeiten, um den unternehmungslustigen Vierbeiner sinnvoll auszulasten. Sei es der Breitensport, Agility oder Flyball… - bei allem ist der sportliche Engländer mit Feuereifer dabei.

Letztendlich kommt jedoch die Dummyarbeit dem ursprünglichen Einsatzgebiet des Flats am nächsten. Sie ist eine hervorragende Alternative zum jagdlichen Einsatz und beschäftigt sowohl den Kopf als auch den Körper des Vierbeiners. Der Deutsche Retriever Club e.V. (DRC) bietet viel rund um die Dummyarbeit: von gemeinsamen Übungsgruppen bis hin zu Dummyprüfungen für sämtliche Ausbildungsstufen im In- und Ausland.

Pflege

Das glatte, mittelange Haarkleid ist trotz gut veranlagter Unterwolle pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten reicht. Die Befederung an den Läufen und der Rute kämmt man bei Bedarf vorsichtig durch, damit sich dort keine Verfilzungen bilden. Grobe Verschmutzungen entfernt man am besten direkt nach dem Spaziergang, damit sie sich nicht im langen Haar festsetzen. Die Wasserfreude der Rasse zeichnet sich bereits beim Junghund ab, der in der Regel keine Matschpfütze auslässt. Eine Eigenschaft, die den Reinigungsbedarf in Auto und Haus durchaus beflügelt.

Überwiegend schwarz

Mit einer durchschnittlichen Größe von 56 bis 61 Zentimetern Schulterhöhe sind Flat Coated Retriever mittelgroße Hunde, die kraftvoll wirken, dabei aber keinesfalls schwerfällig sind, sondern vielmehr Eleganz ausstrahlen. 25 bis 35 Kilogramm beträgt das Gewicht eines ausgewachsenen Flats. Übertriebene Schlankheit ist unerwünscht. Der lange, flache Kopf ist ein typisches Rassemerkmal. Ein leichter Stopp in Augenhöhe ist ebenso rassetypisch wie die mittelgroßen, dunklen bis haselnussbraunen Augen, deren Ausdruck Klugheit spiegelt.

Die Rasse mit der tiefen, breiten Brust präsentiert sich in zwei Farben: Schwarz und Leberbraun. Wobei Leberbraun eher selten anzutreffen ist. Das Haarkleid ist mittellang und liegt meistens dicht an. Manchmal wellt sich das Fell auch leicht, was bei einen Flat Coated Retriever keinen Mangel darstellt. Auffallend ist die muskulöse, gut gewinkelte Hinterhand mit den tief angesetzten Sprunggelenken. Die gut behaarte Rute ist fast immer fröhlich in Bewegung.

Voraussetzungen

Flat Coated Retriever sprechen nicht nur optisch, sondern auch aufgrund ihres angenehmen Wesens viele Menschen an. Dennoch erfordert ihre Haltung gewisse Voraussetzungen. Der aktive und anhängliche Vierbeiner braucht einen Menschen, der möglichst viel Zeit mit ihm verbringt und sich intensiv mit ihm beschäftigt. Am allerliebsten schließt sich der Flat seinem Zweibeiner komplett an.

Eine frühe Sozialisierung sorgt für einen harmonischen Umgang mit anderen Hunden. Auch als Zweithund fühlt sich der Flat wohl. Nach der mit Umsicht durchlebten Gewöhnungsphase akzeptiert der schöne Jagdhund auch andere Tiere des Hauses wie Katzen. Am Reitstall, in der Nähe von Pferden, fühlt er sich rundum wohl, was auch eine Ausbildung als Reitbegleithund nahelegt.

Weitere Informationen

Deutscher Retriever Club e.V.
www.drc.de

 

 

Wie wir wurden, was wir sind

Um 1850 begann die Zucht des Flat Coated Retrievers, der bereits um die Jahrhundertwende zu den beliebtesten Apportierhunden Englands gehörte. Insbesondere die Jagdhüter schätzten damals die vielfältigen Eigenschaften des freundlichen Hundes, dessen Vorfahr der Saint John’s Dog ist. Dabei handelte es sich um einen kleinen Neufundländer, der Mitte des 18. Jahrhunderts nach England gelangte und später mit Settern, Sheepdogs und Water Spaniels verpaart wurde. Anfangs waren diese Hunde recht grobknochig und mitunter auch gescheckt.

Doch ein schwarzes Haarkleid galt schon bald als Zuchtziel. Wobei weiterhin auch braune und gelbe Welpen fielen. 1898 erfolgte die Anerkennung der Rasse durch den English Kennel Club. Die Erstellung des Standards erfolgte jedoch erst 25 Jahre später. Nach den beiden Weltkriegen stand es schlecht um den Flat Coated Retriever. Letztendlich rettete der Einsatz einiger engagierter Züchter die Rasse vor dem Aussterben.

IHierbei stand insbesondere der Jagdaufseher Herzog von Rutland, Colin Wells, im Fokus. Neben schwarzen Flats gab es nun auch leberfarbene, wobei beide Farbschläge stets gleichermaßen auf Typ und Leistung gezüchtet wurden. In Deutschland züchtet man den Flat Coated Retriever seit 1980 und seitdem erfreut er sich wachsender Beliebtheit - vor allem auch als Familienhund, wobei er durchaus auch die grüne Zunft überzeugt.

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