Eleganter Athlet
Die Rasse des Monats: Dobermann
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Dobermann
Dobermann
Eleganter Athlet
Formvollendete Eleganz, Präsenz und eine geradezu unerschütterliche innere Ruhe: Typisch Dobermann könnte man meinen und liegt damit genau richtig. Vorausgesetzt, der Hund stammt aus einer verantwortungsvollen Zucht und wurde in kompetenten Händen entsprechend erzogen und ausgebildet.
Es ist die Eleganz einer Antilope, gepaart mit dem athletischen Körperbau eines Marathon-Läufers. Jeder Muskel sitzt an der richtigen Stelle. Kein Gramm Fett zu viel beschwert den Körper. Dazu kommt eine beachtliche Größe, mit ebenso imposantem Blick. Die Rasse erfreut ihre Liebhaber in den Farben Schwarz oder Braun mit rostrotem, scharf abgegrenztem Brand. Doch nicht nur die Optik dieses Hundes betört.
Temperament, Intelligenz, ein aufmerksames Wesen, Robustheit und Wesensfestigkeit zeichnen den Dobermann aus. Dieser Hund fällt auf und überzeugt im Sport ebenso wie als loyaler Familienhund. Allerdings ist er kein Vierbeiner für Anfänger, weil die Rasse mit ihren vielseitigen Talenten auch anspruchsvoll ist. Dobermänner wurden ursprünglich für den Einsatz als Wach- und Schutzhunde gezüchtet, was ihnen noch heute Unerschrockenheit, Mut und eine hohe Leistungsfähigkeit beschert. All das muss mit einer sachverständigen Erziehung und Ausbildung in die gewünschten Bahnen gelenkt werden.
Als Familienhunde entfalten Dobermänner einen zärtlichen Charme. Eine extrem enge Bindung an ihre Menschen, eine hohe Toleranz gegenüber Kindern und eine große Anpassungsfähigkeit zeichnen die Rasse aus. Fremden begegnet der Dobermann in der Regel erst einmal mit Misstrauen. Eine Eigenschaft, die ebenfalls seinem originären Einsatzgebiet als Wach- und Schutzhund zuzuschreiben ist.
Vielseitig
Dobermänner können vieles: Bei den Vielseitigkeitsprüfungen für Gebrauchshunde macht ihnen so schnell keiner etwas vor. In Fährtenprüfungen stellen die smarten Nasenwunder Konzentrationsvermögen und hoch aktive Riechzellen unter Beweis. Begleithunde- und Ausdauerprüfungen sind ein schöner Anreiz für jeden Dobermann-Besitzer. Aber auch Freizeitaktivitäten wie Joggen, Radfahren oder ausgiebiges Wandern lassen sich mit dem sportlichen Begleiter ausschweifend genießen. Agility und Flyball liegen dem flinken Athleten auch. Und nicht zuletzt lässt sich sogar soziales Engagement bestens mit der Rasse vereinen. Denn Dobermänner geben zuverlässige Rettungshunde ab, die auch in brenzligen Situationen eine stoische Ruhe bewahren, um dann blitzschnell zu agieren, wenn es um Menschenleben geht. Die rassetypische Mischung aus Neugierde und Mut ist ideal für die Rettungshundearbeit. Eine gehörige Portion Selbstbewusstsein bringen Dobermänner ebenfalls mit. Damit bewahren sie sogar im wüstesten Trümmerfeld routiniert den Überblick. Und dank ihrer windschnittigen Optik, schlängeln sie sich durch den engsten Spalt.
Kooperativ
Für einen Halter mit Hundeerfahrung ist die Erziehung des Dobermanns denkbar einfach. Denn er bringt alle Voraussetzungen für Gehorsam und Leistungswillen mit. Temperament, Wesensfestigkeit, Aufmerksamkeit und Robustheit zeichnen ihn aus. Dennoch bedarf auch ein Dobermann einer einfühlsamen und zugleich konsequenten Erziehung. Diese sollte an die natürlichen Lernphasen des Hundes angepasst werden. Die Erziehung beginnt idealerweise bereits direkt mit der Übergabe des Dobermann-Welpen an seine neue Familie. Junghunde profitieren von einer spielerischen Ausbildung, die viele positive Erfahrungen beinhaltet. Zuviel Ehrgeiz ist jedoch auch nicht angebracht. Junge Hunde sollten nicht überfordert werden, auch wenn sie sich schon früh für Vieles anbieten — wie der arbeitsfreudige Dobermann. Wer selbst noch keine Erfahrung mit einem Dobermann hat, sollte sich auf jeden Fall von den erfahrenen Ausbildern des Dobermann-Vereins e.V. beraten und begleiten lassen.
Man sollte sich von Anfang an vor Augen halten, dass ein ausgewachsener Dobermann ein sehr kräftiger Hund mit einem ausgeprägten eigenen Willen ist. Um später damit umgehen zu können, macht es Sinn, ihm bereits im Welpenalter — konsequent, ruhig und geduldig — zu vermitteln, dass der Hundehalter alles im Griff hat und dass auch Ruhephasen zum Tagesablauf gehören. Der Besuch einer Hundeschule mit möglichst viele Sozialkontakten trägt dazu bei, die Sozialverträglichkeit zu fördern.
Pflegeleicht
Wer sich für einen Dobermann entscheidet, sollte bereit sein, sich auf die speziellen Bedürfnisse dieses Hundes einzustellen. Ein intensives Miteinander, viel Bewegung und abwechslungsreiche Aufgaben sind elementar für eine harmonische Beziehung. Ein Dobermann passt gut zu einem sportlichen Halter, dem es Freude bereitet, sich regelmäßig gezielt mit seinem Hund zu befassen. Was hingegen simpel ausfällt, ist die Pflege des Dobermanns. Das kurze, glatte Haar ist pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten genießt der „Dobi“ dennoch. Es ist Wellness-Einheit und ein Beitrag zur Beziehungsfestigung zugleich. Zugleich reduziert die Pflegeeinheit die Anzahl loser Haare im Haushalt. Denn die kurzen Haare des Dobermanns haften hartnäckig an Kleidung, Sofas und Teppichböden.
Sportlich
Dobermänner sind sportliche Hunde. Sie überzeugen in der Begleithundeprüfung ebenso wie in der Ausdauer- oder Vielseitigkeitsprüfung. Die unterschiedlichen Abteilungen sind in Abt. A, Abt. B und Abt. C unterteilt. Innerhalb des Dobermann-Vereins e.V. gibt es Ausbildungsleiter, die als kompetente Ansprechpartner innerhalb der einzelnen Abteilungen aktiv sind. Die Vielseitigkeitsprüfung gilt als Kernstück innerhalb des Sports mit Dobermann.
Natürlich schön
Früher wurden Dobermänner an Ohren und Rute kupiert. Diese Zeiten sind — zumindest in Deutschland — vorbei. 1986 erfolgte das Verbot für das Kupieren der Ohren. Zwölf Jahre später nahm das Tierschutzgesetz auch das Kupierverbot der Rute mit auf. Da die Haltung eines kupierten Dobermanns nicht verboten ist, sieht man nach wie vor Hunde mit spitzen, aufrechtstehenden Ohren und einer Stummelrute. Diese stammen aus dem Ausland oder von unseriösen Vermehrern, die innerhalb Deutschlands gesetzeswidrig handeln.
Wie wir wurden, was wir sind
Friedrich Louis Dobermann (1834–1894), der sein Leben als Abdecker, Steuereintreiber, Nachtwächter und Hundefänger verdingte, gilt als Urvater der Rasse und ist auch ihr Namensgeber. Am Anfang der Dobermann-Zucht standen Hunde, die in der Gegend um Apolda lebten und sich durch große Schärfe auszeichneten. Fleischerhunde, Schäferhund-Mischlinge, Pinscher und Jagdhunde sollen an der Entstehung mitgewirkt haben. Das Ziel, wachsame und verteidigungsbereite Hunde zu züchten, verwirklichte sich. Dobermanns Hunde wurden als Hüte- und Polizeihunde eingesetzt. Man nannte sie damals auch Gendarmenhunde. 1899 erfolgte die Gründung des ersten Dobermann-Klubs. Der Weg bis hin zum modernen Dobermann verlief in einem wahren Slalom-Parcours. Doch das Zuchtkonzept geht auf, denn Dobermänner überzeugen heute durchweg.
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