Die Rasse des Monats: Deutscher Schäferhund

Deutscher Schäferhund

Weltweit begehrt

In Deutschland belegt der Deutsche Schäferhund Platz Eins der Beliebtheitsskala. Aber auch weltweit gesehen, gehört er zu den begehrtesten Hunderassen. Die planmäßige Zucht dieses vielseitigen Vierbeiners geht auf das Jahr 1899 zurück.

Er ist der beliebteste Rassehund Deutschlands. Und nicht nur das – Weltweit überzeugt der Deutsche Schäferhund als Sport-, Dienst- und Rettungshund. Und für seine geliebte Familie würde er sein Leben geben.

Winnetous Indianerherz schlug für sie. Actionheld Chuck Norris möchte nicht ohne sie leben. Schauspieler Burt Reynolds ging es zu Lebzeiten genauso. Auch Filmstar Reese Witherspoon und die Sängerin Jennifer Lopez schmelzen bei ihrem Anblick dahin. Die Rede ist von Deutschen Schäferhunden, denen es auch unter ihresgleichen keinesfalls an Prominenz mangelt. Denken wir nur an Rin Tin Tin, den amerikanischen Stummfilm-Star, der in den 1920er Jahren mehr verdiente als so mancher Zweibeiner und einen eigenen Stern auf dem berühmten Walk of Fame sein Eigen nennt. Oder Kommissar Rex, der – Jahrzehnte später – regelmäßig seine Fangemeinde vor dem Bildschirm vereinte. Schäferhunde üben auf viele eine ganz besondere Faszination aus. Wer sie kennt, weiß warum.

Fotos: © Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. 

Treu, zuverlässig und vielseitig

Der beliebteste Rassehund der Welt ist an Treue, Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit nur schwer zu schlagen. Eine Viertel Millionen Schäferhunde erfreuen allein in Deutschland täglich ihre Menschen. Ob Max von Stephanitz, der Gründer des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., wohl ahnte, dass der seit 1899 gezielt gezüchtete Vierbeiner irgendwann einmal derartig durchstarten würde?

Leistungsfähigkeit, Selbstsicherheit und Ausgeglichenheit zeichnen den Deutschen Schäferhund aus. Mit diesen Eigenschaften punktet er in allen Bereichen des Hundesports, brilliert als Dienst- und Schutzhund, überzeugt bei der Rettungshundearbeit, glänzt als Therapie- und Blindenführhund und macht obendrein noch seine Familie glücklich.

Ausgesprochen lernfähig

Wobei all diese Eigenschaften erst durch eine umfassende Sozialisation und eine einfühlsame Erziehung erblühen. Der Weg dorthin ist nicht steinig, erfordert aber Disziplin und Kontinuität. Mit Geduld, Konsequenz und Verständnis erreicht man viel bei dem ausgesprochen selbstbewussten Hund, der ausgesprochen lernfähig ist. Ein tadelloses Sozialverhalten gegenüber Menschen und Tieren sollte auf alle Fälle ganz oben auf dem Lehrplan stehen. Ist das geschafft, offenbaren sich vielfältige Möglichkeiten, die den Freizeitspaß erhöhen und zur Ausgeglichenheit des Hundes führen, der Herausforderungen schätzt. Welpen-Spielstunden, Basis-Erziehungskurse und eine Begleithundeprüfung sind eine gute Basis für alles andere. Eines ist allerdings klar: Deutsche Schäferhunde sind keine Anfängerhunde. In unerfahrenen oder verantwortungslosen Händen entwickeln sie sich mitunter zu sehr schwierigen Zeitgenossen, die dann womöglich auch in so genannten Beißstatistiken auftauchen.

Anpassungsfähig

Da ein Leben als Couch Potatoe nicht zum Deutschen Schäferhund passt, stehen aktive Menschen, die gerne draußen unterwegs sind, ganz oben auf der „So stelle ich mir meinen Halter vor“-Wunschliste des sportlichen Hundes. Wobei er auch anpassungsfähig ist. Er integriert sich in Familien mit Kindern ebenso enthusiastisch wie in das ruhigere Leben eines Seniors, der einen zuverlässigen Begleiter sucht, der ihm Geborgenheit und Sicherheit gibt. Action ist dem unternehmungslustigen Tausendsassa natürlich schon lieber. Bei der Fährtenarbeit stellen Deutsche Schäferhunde ihr feines Näschen unter Beweis und es ist immer wieder verblüffend zu sehen, wie intensiv das Abarbeiten einer Fährte Kopf und Körper des Hundes auslastet. Auf dem Agilityplatz laufen die Alleskönner zu Hochtouren auf. Hier verschmelzen Konzentrationsvermögen, Schnelligkeit, Wendigkeit und Sprungkraft. Natürlich zählt auch die feine Kommunikation zwischen Menschen und Hunden, was auch für Obedience und Rally Obedience gilt.

Viele Möglichkeiten

Hundeplätze gehören nicht zu Ihren Traum-Locations? Dann steigen Sie doch einfach aufs Fahrrad und lassen Sie den sich gleichmäßig und flach über den Boden bewegenden Vierbeiner neben sich hertraben. Der Trab ist ohnehin seine Lieblingsgangart. Joggen und Walken bieten sich ebenfalls für gemeinsame Unternehmungen an. Auch als Reitbegleithund neben dem Pferd machen sich Deutsche Schäferhunde gut. Und wenn Spaziergänge viel Abwechslung bieten und gelegentlichen Bade- und Schwimmspaß ermöglichen, dann ist der Deutsche Schäferhund rundum zufrieden. 

Überforderung vermeiden

Deutsche Schäferhunde bringen alle Voraussetzungen für hochkarätige Ausbildungen mit. Wer seinen Vierbeiner beispielsweise im Gebrauchshundesport führen oder einen Rettungshund heranziehen möchte, sollte sich bei der Ausbildung auf jeden Fall von Profis coachen lassen und stets bedacht sein, intensive Trainingsphasen auch entsprechend durch Ruhe- und Entspannungsphasen auszugleichen. Der Deutsche Schäferhund ist ein mitunter unermüdlich wirkender, leistungsbereiter Hund, den man deshalb nie überfordern sollte. Zuviel Ehrgeiz schadet dem kooperativen, vierbeinigen Partner.

Es gibt übrigens zwei Haarvarietäten: Stockhaar und Langstockhaar. Während stockhaarige Hunde dichtes, gerades, harsches, fest anliegendes Deckhaar aufweisen, zeichnet die anderen langes, weiches, nicht fest anliegendes Deckhaar aus. Bei den langstockhaarigen Schäferhunden kommen noch Fahnen an den Ohren und Läufen hinzu – außerdem buschige Hosen und eine buschige Rute. Beide Varianten sind verhältnismäßig pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen reicht.

Gesundheit im Fokus

Obwohl Deutsche Schäferhunde aus verantwortungsvollen Zuchten beste Voraussetzungen für ein gesundes Leben mitbringen, gibt es gesundheitliche Herausforderungen, die vermehrt im Fokus stehen. Dazu gehört die Hüftgelenksdysplasie (HD), die den Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. (SV) schon 1966 auf den Plan rief. Der SV führte als Pionier auf diesem Gebiet das Röntgen ein. Seit 2002 gilt das auch für das Röntgen auf Ellenbogendysplasie (ED) als Voraussetzung zur Zuchtzulassung.

Gesundheit ist eine wichtige Voraussetzung für sportliche Erfolge. So auch beim Leistungshüten, bei dem Deutsche Schäferhunde zeigen, wo sie eigentlich herkommen: aus einer Welt voller Schafe und Schäfer. Als Nachfahren süd- und mitteldeutscher Hütehundschläge liegt ihnen diese Veranlagung nach wie vor im Blut. Und es ist eine helle Freude, die eifrig an der Schafherde arbeitenden Vierbeiner in ihrem ursprünglichen Element zu erleben.

So sieht der Deutsche Schäferhund aus

Deutsche Schäferhunde sind mittelgroße, leicht gestreckte Hunde. Ihr Körperbau ist kräftig und weist eine gute Bemuskelung auf. Rüden erreichen eine Größe von bis zu 65 Zentimetern, Hündinnen von bis zu 60 Zentimetern. Beim Deutschen Schäferhund gibt es zwei Haarvarietäten: die stockhaarige und die langhaarige Variante. Beide weisen auch eine deutliche Unterwolle auf. Stockhaar zeichnet sich durch dichtes, gerades und harsches Haar aus, das fest anliegt. Der Hals ist etwas länger und stärker behaart. Auch an den Rückseiten der Läufe ist das Haar länger und an der Rückseite der Hinterbeine (Keulen) bildet es Hosen. Langstockhaar ist lang, weich und liegt nicht eng an. Hunde dieses Typs zeigen auch Fahnen (längeres Haar) an den Ohren und Läufen. Auch buschige Ruten und Hosen gehören dazu.

Den Deutschen Schäferhund gibt es in den Farben Schwarz mit rotbraunen, braunen gelben bis hellgrauen Abzeichen und Schwarz einfarbig sowie Grau mit dunklerer Wolkung, schwarzem Sattel und Maske.

Wie wir wurden, was wir sind

Mittel- und süddeutsche Hütehundschläge sind die Vorfahren des Deutschen Schäferhundes. Aus ihnen wurde mit der Zeit ein leistungsstarker Gebrauchshund geschaffen, der seit 1899 einer gezielten Züchtung unterliegt. Dieser Entwicklung ging die Gründung des Vereins für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V., Sitz Augsburg, voraus. Der Verein stellte damals den ersten offiziellen Rassestandard auf.

Weitere Informationen

Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V.
www.schaeferhunde.de