Deutscher Pinscher
Kein Hund für Anfänger

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Kein Hund für Anfänger

Deutsche Pinscher sind wachsam, mutig und flink wie Wiesel. Einfühlsam erzogen überzeugen sie als liebevolle Familienhunde und ausdauernde Sportpartner. Trotz aller Qualitäten stand die alte deutsche Rasse bereits auf der Liste der bedrohten Haustierrassen, doch diese Zeiten sind zum Glück inzwischen vorbei.

Fotos: © Sonja Umbach; © Christina Steffen; © Christine Hilmer; © Iwona Tessmer-Hain

Sein Blick wirkt keck, ja fast ein bisschen streng. Einem Deutschen Pinscher entgeht nichts. Wenn ihm etwas verdächtig vorkommt, ist er blitzschnell vor Ort, um nach dem Rechten zu sehen und für Ordnung zu sorgen. Dabei ist es ganz gleich, ob es sich um einen schwarz-roten oder einfarbig hirschroten Rassevertreter handelt. Beide Farbvarianten zeichnen sich durch einschlägige Merkmale aus. Und zu denen gehören nun einmal Wachsamkeit, Selbstsicherheit, Mut, Robustheit und Wendigkeit. Früher gab es Pinscher in Schwarz mit hellbraunen Abzeichen, einfarbig in Brauntönen bis Hirschrot, in Pfeffer-Salz oder in Blaugrau bis Schwarz. Heute sind nur zwei Farben erhalten. 

Schlau und agil

Das Temperament des glatthaarigen Deutschen Pinschers ist keinesfalls zu unterschätzen. Die alte deutsche Hunderasse, die schon 1880 Erwähnung im „Deutschen Hundestammbuch“ findet, strotzt geradezu vor Energie. Diese Energie benötigt mindestens ein Ventil, besser gleich mehrere. Das bedeutet, dass körperliche und geistige Auslastung eine wichtige Basis für das Zusammenleben mit einem Deutschen Pinscher sind. Denn er ist nicht nur agil, sondern auch schlau. Ruhetraining ist übrigens mindestens ebenso wichtig wie die körperliche und geistige Auslastung des Hundes. 

Für Anfänger in Sachen Hundehaltung eignet sich der Pinscher nicht. Denn er läuft im Alltagsleben nicht einfach nebenher. Pinscher haben eine recht hohes Anforderungsprofil an ihre Halter. Wird das nicht mit Rassekenntnis erfüllt, hat man in der Regel wenig Freude an diesen klugen und selbstbewussten Hunden. Stimmen die züchterischen und erzieherischen Voraussetzungen, erweist sich der Pinscher jedoch durchaus als genial. 

Selbstbewusst und ausgeglichen

Seinem regen Köpfchen entgeht nichts und diese angeborene Aufmerksamkeit lässt sich natürlich auch hervorragend zur gezielten Ausbildung nutzen. Wird sie jedoch nicht in gewünschte Bahnen gelenkt, lässt sich der 45 bis 50 Zentimeter große Wirbelwind eben selbst etwas einfallen und stellt eigene Regeln auf. Dabei ist der Hund, der dieselben Vorfahren wie die Schnauzer-Familie hat, generell ein gutartiger Charakter. Freundlich und zum Spielen aufgelegt, begeistert er innerhalb seiner Familie jeden, ob groß oder klein. Fremden gegenüber nimmt er sich als pflichtbewusster Begleiter eher zurück und beobachtet. Seine Wachsamkeit gilt als ebenso unbestechlich wie seine Anhänglichkeit gegenüber seinen Menschen unerschütterlich ist. Obwohl der Pinscher pflichtbewusst wacht, ist er ganz und gar kein Kläffer. Er bewahrt stets die Nerven, denn seine Selbstsicherheit ist mit einer ausgeprägten Ausgeglichenheit gepaart – beste Voraussetzungen für ein angenehmes Zusammenleben. 

Sportlich unterwegs

Die Kombination aus Klugheit und Ausdauer prädestinieren den Deutschen Pinscher für viele Aktivitäten: Agility, Flyball, Trick Dogging, Rallye Obedience, Turnierhundesport, eine Ausbildung zum Reitbegleithund... das sind nur einige von vielen Möglichkeiten, die diesen anpassungsfähigen Freizeitpartner auszeichnen. Die bevorzugte Gangart des mittelgroßen Hundes ist übrigens der Trab. Der raumgreifende, flüssige Bewegungsablauf zeigt einen kräftigen Schub. Der Rücken des Hundes bleibt in der harmonischen Trab-Bewegung fast ruhig. 

Ebenfalls rassetypisch ist sein pflegeleichtes Haarkleid. Im Gegensatz zu seinem Verwandten, dem Schnauzer, muss der Deutsche Pinscher nicht getrimmt werden. Eine gesunde Ernährung und ein gepflegtes Umfeld reichen fast schon aus, um den sportlichen Familienhund in Top-Pflegekondition zu erhalten. Somit ist er auch gut in der Wohnung zu halten, wo er sich durch Ruhe auszeichnet. Draußen hingegen gibt er gerne Vollgas – egal bei welchem Wetter. 

Jagdlich motiviert

Vollgas? Also ohne Leine? Das ist bei entsprechender Erziehung – an Orten, wo Freilauf erlaubt ist, kein Problem. Bei mangelnder Erziehung greift jedoch auch die jagdliche Motivation und das kann bedeuten, dass der Pinscher beim Anblick eines Wildtieres seine Ohren entschlossen auf Durchzug stellt und davonstürmt. Also im Zweifelsfall kein Risiko eingehen. Und besser: Von klein auf Gehorsam im Freien trainieren – gerne auch mit einem professionellen Hundetrainer.  

Wobei der Deutsche Pinscher eigentlich nie als reiner Jagdhund, sondern vielmehr als Vierbeiner mit großer Reviertreue und ausgeprägtem Territorialverhalten gezüchtet wurde. Er jagte jedoch Nager. Früher war er oft in Ställen anzutreffen. Denn er galt als Meister darin, die Ratten- und Mäusepopulation in Schach zu halten. Daher kommen auch die alten Bezeichnungen Stall-Pinscher oder – vor allem im süddeutschen Bereich - Rattler. Und die Schnauzer nannte man gegen Ende des 19. Jahrhunderts übrigens noch rauhaarige Pinscher. Heute sind Schnauzer und Pinscher zwei unterschiedliche Rassen, sie werden innerhalb des Verbands für das Deutsche Hundewesen aber nach wie vor von einem Zuchtverein, dem Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V., betreut. Unterschiedliche Größen gibt es bei beiden: den Riesen-, Mittel- und Zwergschnauzer sowie den Deutschen Pinscher und den Zwerg- beziehungsweise Rehpinscher. 

Schützenswert

Obwohl der Deutsche Pinscher eine sehr alte Rasse ist, schwebte sie traditionell in Gefahr. Zwischen 1950 und 1958 gab es in Deutschland keinen einzigen Wurf und im Jahr 2003 wurde das offiziell, was Liebhaber dieser Rasse stets befürchtet hatten: Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) erklärte den Deutschen Pinscher – gemeinsam mit dem Deutschen Spitz – zur gefährdeten Haustierrasse. Doch das ist inzwischen längst Vergangenheit. Zurzeit erblicken in Deutschland jährlich rund 400 Pinscher-Welpen jährlich das Licht der Welt. Tendenz steigend. Die mittlere Körpergröße und die Kurzhaarigkeit des Pinschers tragen zur Beliebtheit der Rasse bei. 

Alleine deshalb lohnt es sich, einen genaueren Blick auf diese liebens- und erhaltenswerte Rasse zu werfen, die auch ein Stück deutsche Hundezuchtgeschichte ist. Dennoch: Deutsche Pinscher sind keine Hunde für Anfänger, die nicht dazu bereit sind, sich mit den Ansprüchen dieser Rasse auseinanderzusetzen. Stehen ein erfahrener Züchter und ein einfühlsamer Hundetrainer mit Rat und Tat zur Seite, dürfte es jedoch auch bei Einsteigern zu keinerlei Problemen kommen. Hundeerfahrene Menschen, die bei der Erziehung klare Grenzen aufweisen, ohne dabei zu hart oder zu nachlässig zu sein, haben in der Regel ihre helle Freude am gelehrigen und intelligenten Deutschen Pinscher.  

 

 

Weitere Informationen

Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. (VDH/FCI) 
www.psk-pinscher-schnauzer.de 

 

 

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