Der Rettungshundesport im VDH

Die sportlich geprägte Rettungshundeprüfung innerhalb der VDH-Mitgliedsverbände (MV) bildet eine hervorragende Grundlage zum Einsatz. Die von der IRO/ FCI erarbeitete und alle 5 Jahre aktualisierte Internationale Prüfungsordnung für Rettungshunde (IPO-R) wird grundsätzlich vom VDH übernommen und von dafür intensiv geschulten Leistungsrichtern (LR) beurteilt.

Die Entwicklung

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Mit der Aufnahme des Bundesverbandes für Rettungshunde, Mitglied der Internationalen Rettungshunde Organisation in Österreich (IRO), in den VDH über den DHV wird eine neue kynologische Variante eingeführt.

Parallel hatte sich auch der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) über Walter Hoffmann ebenfalls bereits intensiv mit der Materie beschäftigt. Die gemeinsame Verbindung zum VDH veranlasst dann zur Gründung des VDH-Ausschusses, mit dem Ziel, die Aktivitäten bundesweit für alle interessierten Rassezucht- und Gebrauchshundvereine umzusetzen. Gemeinsam mit dem seinerzeitigen Obmann Helmut Haller und dem Teammitgliedern Alfons Fieseler (BRH/ DVG), Jürgen Fasshauer (BRH), Walter Hoffmann (SV) werden fundamentale Grundlagen geschaffen für eine konstruktive Umsetzung der bisherigen Aktivitäten. Während die sportliche Variante der Rettungshundearbeit beim BRH freilich Nebensache ist, entwickelt der SV im Sport starkes Engagement mit dem Slogan "Ein vielseitiger Gebrauchshund ist grundsätzlich auch ein guter Rettungshund".

Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit dem BRH wird mit der Gründung des VDH-Ausschusses auch die Realisierung einer interessanten Veranstaltung initiiert zur Erzielung einer gemeinsamen Umsetzung der Ziele im Rettungshundewesen allgemein und im Sport insbesondere. So richten wir gemeinsam ab 2005 die erste Deutsche Meisterschaft für Rettungshunde auf der Grundlage der IPO-R aus.

2007 beendet Helmut Haller seine Tätigkeit als Obmann. An seiner statt sollte zunächst Detlef Kabelmacher vom BRH den Ausschuss als Obmann leiten. Alfons Fieseler ist aus Altersgründen aus dem Ausschuss ausgeschieden.

Letztlich beruft dann 2008 der VDH-Vorstand Detlef Kühn in dieses Amt. Nun wurde die Tätigkeit wieder intensiviert. Detlef Kühn aktiviert den FCI-Ausschuss und ist maßgeblich aktiv in der Reform der IPO-R. Dadurch entsteht 2012 die reformierte und bisher gültige IRO/FCI Prüfungsordnung im Rettungshundesport. Unter seiner Führung gelingt es, VDH-Teams auf den alle zwei Jahre stattfindenden FCI-Mannschaftsweltmeisterschaften positiv darzustellen.

2015 tritt der bis heute bestehende erneute Führungswechsel ein, wobei die Besetzung des Ausschusses unverändert bleibt. Neuer Obmann wird Walter Hoffmann.

Gemeinsam mit den Ausschussmitgliedern Detlef Kühn (DVG), Volker Marx (BRH), Andreas Quint (SV) und Prof. Dr. Heinrich Meßler, zuständig für das Rettungshundewesen als Vizepräsident des VDH, werden nun die Aktivitäten des VDH im Bereich Rettungshundesport gelenkt.

VDH Deutsche Meisterschaft Rettungshundesport (RHDM)

Die RHDM hat inzwischen eine 12-jährige Tradition im VDH. Diese Veranstaltung ist Grundlage für die Teambildungen anlässlich der jährlich stattfindenden IRO- Weltmeisterschaft und der alle zwei Jahre stattfindenden FCI- Mannschaftsweltmeisterschaft.

Den Grundstein legt 2005 die SV OG Hofheim/ Taunus. 2006 folgt der BRH in Wittstock (Mecklenburg-Vorpommern), dem Ausrichter der vorangegangenen, hervorragend organisierten IRO-WM. 2007 folgt die SV OG Darmstadt, 2008 nochmals der BRH in Wittstock, 2009 SV OG Buchen-Bödigheim mit starker internationaler Beteiligung, sicher auch aufgrund der inzwischen praktizierten internationalen Ausschreibung als IRO-Staatsmeisterschaft. 2011 folgt SV OG Brandenburg, 2012 SV OG Wanne-Nord (Westfalen) in Kooperation mit dem ASB Hattingen/Ruhr und 2013 der inzwischen dem VDH angehörige DVG über den MV Nürtingen in Zusammenarbeit mit dem IRO-Mitglied SAR Germany. 2014 übernahmen die SV OG Bargfeld-Stegen, 2015 die SV OG Hofheim. 2016 und 2017 die SV OG Wanner-Nord und 2018 die SV OG Leipheim die sicher sehr aufwändige Organisation und Durchführung der RHDM. Aufgrund der internationalen Ausschreibung ist die internationale Beteiligung hoch.

Ziel des VDH-Rettungshundeausschusses ist die Fortsetzung der bisherigen Tradition, die Ausrichtung der RHDM an unterschiedliche Rassezucht- und/oder Gebrauchshundverbände zu vergeben. Leider wurde 2019 kein Ausrichter für die RHDM gefunden. Somit erwarten wir für 2020 eine interessierte Gruppe innerhalb des VDH für die Fortsetzung dieser traditionellen Veranstaltung.

Weltmeisterschaften

Sicher ist es ein Highlight im aktiven Leben eines Hundeführers/ einer Hundeführerin sich im Wettkampf mit seinem/ihrem Hund unter den weltbesten Rettungshundesportlern dabei zu sein. Mehrfach konnten sich VDH-Mitglieder an vorderster Stelle platzieren.

Von nun an sind wir auf den IRO-Weltmeisterschaften bis heute jedes Jahr gern dabei. Der VDH war durch seine bisher im Rettungshundesport aktiven MV mit den aktuell besten Teams vertreten. Freilich hatte der BRH als langjähriges IRO-Mitglied bereits früher schon Lorbeeren auf den IRO-Weltmeisterschaften erringen können.

An vier FCI- Mannschaftsweltmeisterschaften (FCI-WM) haben wir inzwischenhaben wir inzwischen teilgenommen, und zwar 2010 in Bergamo (IT), 2012 in Zatec (CZ), 2014 in Rovereto (IT) und 2016 in Craiova (Rumänien). Eine sportlich geprägte Aufgabe im Team zu meistern ist eine besondere Herausforderung. So müssen drei Rettungshundeteams und ein/e Mannschaftsführer/in (MF) gemeinsam auftreten und die gestellte Aufgabe lösen. Der MF ist für die Lösung der Aufgabe in der Nasenarbeit und für das Vorführen in Unterordnung und Gewandtheit (Uo/Gew) maßgebend. Neben der Anforderung die versteckten Personen zu finden wird auch das harmonische Präsentation vor allem in der Uo/Gew beurteilt.

Auch hier werden die Teams aus den Besten der RHDM zusammengestellt. Vereinsübergreifend wird hier bei Bedarf auch ein Team aus den aktiven VDH-MV Rettungshundeteams gebildet. Die bisher großartigsten Erfolge wurden anlässlich der letzten WM in Italien errungen.

Zudem wird auch die FCI ab 2020 einen Einzelwettbewerb ausführen. Einzelheiten dazu werden noch bekannt gegeben.

Blick in die Zukunft

Der Rettungshundesport erfreut sich inzwischen einer besonderen Beliebtheit, weil hier intensiv das Naturell des Hundes gefordert und die Sinnhaftigkeit des Sports in Konkurrenz zu den vielen anderen Hunderassen in sportlicher Einigkeit erkannt wird.

Innerhalb der VDH-MV sind bisher im Rettungshundesport der BRH, SV und DVG aktiv. In diesen Verbänden stehen nach intensiven Schulungen auch LR für den Rettungshundesport (LR RH) bundesweit zur Verfügung.

Auf das bisher Erreichte können wir sicher stolz sein. Der VDH unterstützt die aktiven MV über den Rettungshundeausschuss. Für einen Einblick in den Rettungshundesport hat der SV einen kurzen Film erstellt, der über den Link https://www.youtube.com/watch?v=8YZTVH0MqQY&feature=youtu.be betrachtet werden kann.

Die Verstärkung der Information ist eine der wichtigsten Aufgaben für die Zukunft. Wir sind bemüht, offene Fragen zu beantworten, sowie über Seminare und Berichte die Hundesportler der Vereine auf dem Laufenden halten.

https://www.youtube.com/watch?v=8YZTVH0MqQY

Tauglichkeit als Rettungsteam

Generell eignet sich fast jede Hunderasse für die Rettungshundearbeit, jedoch sollte der Vierbeiner bestimmte Voraussetzungen mitbringen. Neben einer hohen Arbeits- und Leistungsbereitschaft gehört dazu auch ein freundliches Wesen.

Aber auch an den Hundeführer werden bestimmte Anforderungen gestellt. Zunächst ist Interesse und Bereitschaft notwendig, im Rettungsdienst und Katastrophenschutz zu arbeiten. Neben der ersten Hilfe am Menschen müssen sich Halter von Rettungshunden auch weitere Grundlagen aneignen, z.B. Geländeorientierung, Einsatztaktik, Funk, Schadensbeurteilung und Einsatzmanagement. Auch die psychische Belastung bei einem Einsatz ist nicht zu unterschätzen.

Aus diesen Gründen wird vor dem Beginn einer Rettungshundausbildung die Tauglichkeit eines Mensch-Hunde-Teams geprüft. Wenn sie den physischen und psychischen Belastungen dieser Arbeit gewachsen sind, kann die umfangreiche Ausbildung beginnen, um das Team einsatztauglich zu machen. Bereits geprüfte Rettungshunde erhalten in besonderen Einsatzkursen die Qualifikation für internationale Einsätze.

Aktuelles

Ergebnisse

Berichte

Bericht: Hervorragender Erfolg der Deutschen Mannschaften bei der FCI-Team Weltmeisterschaft in Tschechien

Zum Bericht

 

 

International besetzter Wettkampf auf der Deutschen VDH-Meisterschaft Rettungshunde 2018

Die 13. Deutsche VDH-Meisterschaft Rettungshunde (RHDM) fand auch in diesem Jahr in Verbindung mit einer internationalen IRO-Prüfung statt. Diese Anbindung bietet einen besonders attraktiven Vergleich mit Rettungshundeteams aus dem europäischen Ausland. Teilnehmer aus den Niederlanden, Österreich, Schweiz und zahlreichen Bundesländern Deutschlands stellten sich dem internationalen Richterteam.

In der Vorbereitungsphase zeichnete sich der Ausrichter der RHDM durch eine immer aktuelle und professionelle Homepage aus. Auch die Probleme bei der Beschaffung der Geländeflächen, die Sorge um die finanziellen Belastungen und die international oftmals schwierigen Meldegrundlagen brachten Unruhe in die Gruppe. Letztlich wurde dank des Engagements eines guten Teams alles bis zum letzten Tag vor der Veranstaltung gemeistert. Als VDH-Veranstaltungsleiter habe ich gern dieses Team unterstützt und danke für die Zusammenarbeit.

Der Ausrichter der Veranstaltung und Gastgeber, die SV OG Leipheim, unter der Leitung von Sabine und Harald Becker hat nicht nur ein hervorragendes Gelände für alle Sparten des Rettungshundesports bereitgestellt, sondern auch mit seinem Team, in das umliegende Ortsgruppen integriert waren, einen hervorragenden Service geboten. Die gesamte Veranstaltung wurde tadellos abgewickelt. Für dieses Engagement ernteten sie Lob und Anerkennung auch im Namen des VDH.

Das für die RHDM ausgewählte und hervorragend vorbereitete Sportgelände mit liebevoll geschmücktem Festzelt und idealen Bedingungen für die RH-Teams bot einen guten Einstieg in die kommenden Tage. Anmeldungen, Training, Richterbesprechungen, Auslosung und die Wettkampftage einschließlich Versorgung ließen keine Wünsche offen. Alles verlief reibungslos.

Von den ursprünglich 82 gemeldeten Teilnehmern nahmen leider nur 64 Teams aus 4 Ländern am Wettkampf teil.

Es richteten in den Stufen B:
Rita Leivas Leite (IRO) aus Brasilien in der Trümmersuche, Patrick Corpataux (IRO) aus der Schweiz in der Flächensuche, Detlef Kühn (IRO) die Fährtensuche und Mirka Necak (IRO) aus Slowenien die Unterordnung und Gewandtheit.

Friedrich Reichert (SV) richtete alle Teams der Stufen A, sowohl im Bereich Nasenarbeit als auch der Unterordnung und Gewandtheit.

Alle Richter haben durch ihre Fachkenntnis und ihr faires, gleichmäßiges Beurteilen der gezeigten Leistungen zur guten Stimmung beigetragen.

Die Deutschen Meister im Rettungshundesport 2018 wurden aus den besten Teams der B- Prüfungen ermittelt.

In der Flächensuche müssen die Rettungshunde in einem dichten, rd. 4 ha großen Waldgebiet drei vermisste Personen auffinden. Hier siegte unter 25 Teilnehmern im internationalen Feld Jantine Boerringer aus den Niederlanden mit ihrem Deutschen Schäferhund (DSH) „Andy van Romantos Hoeve“ mit 281 Punkten.
Die Bestplatzierten der Deutschen Meisterschaft:
1. Sonja Schlamp (BRH) mit ihrer Malinoishündin (Mal) „Nelly“ (281 Punkte),
2. Carsten Oje (SV) mit seinem DSH „Delta aus der Wallapampa“ (279 Punkte) und
3. Renate Gregor (RHS Isar) mit ihrem Tervuren (Ter) „Bruno“ (273 Punkte)

Die Trümmersuche fand auf einem sehr gut vorbereiteten Gelände des THW in Neu-Ulm statt. Den 22 Teilnehmern wurde die Aufgabe gestellt, nach sinnvoller taktischer Vorgabe 3 Personen in dem rd. 1.200 m² großen Gelände mit unterschiedlichen Strukturen drei Personen zu finden.
Im internationalen Vergleich siegte mit einer außergewöhnlichen Leistung die Deutsche Meisterin Hannah Schmidt (BRH) mit ihrer Malinoishündin „Kaya“ (293 Punkte) vor Markus Schutti aus Österreich mit Mal „Aika die vor Ennstal“ (278 Punkte) und Rolf Häusermann aus der Schweiz mit seinem Ter „Dante de l´Arcae des Loupes“ (278 Punkte).
Die Bestplatzierten der Deutschen Meisterschaft wurden hinter Hannah Schmidt
2. Juliane Lange (DVG) mit ihrem Mal „Jaleo vom Herrenberger Schloss“ (276 Punkte)
3. Barbara Pietrusky (DVG) mit ihrem Mal „Wanjeena´s Brigit“ (270 Punkte).

Die Fährtensuche in einem anspruchsvollen Wiesengelände mit kreuzenden Wegen und Verleitungen stellte an die 7 RH-Teams hohe Anforderungen. Auch hier wurde das Problem eines kurzfristigen Geländewechsels in Zusammenarbeit mit dem amtierenden Richter zum Wohl der Teilnehmer gemeistert.
Den Anspruch, über eine rd. 2.000 Schritt lange Fährte den vermissten Fährtenleger zu orten, haben mit einer Ausnahme alle Teams geschafft.

Internationale Siegerin wurde hier Cara Tutschek aus Österreich mit ihrem Mal „Dakar de l`Arcane des Loupes“ (280 Punkte).
Die Bestplatzierten der Deutschen Meisterschaft wurden:
1. Christa Steinborn (RHS Isar) mit ihrem DSH „Djuma aus der Wallapampa“ (273 Punkte)
2. Christine Colligs (SV) mit  ihrem DSH „Quentchen von den Wölfen“ (259 Punkte)
3. Isabella Kühn (RHS Isar) mit Ihrem Border Collie „Goldenberry Cottage Spark“ (255 Punkte)

Die A- Stufe gewann in den Trümmern Alvaro Martinez aus Spanien mit seinem Mal „Arroyo“, in der Fläche Andrea Magdziarz (SV) mit ihrem Mal „Joeli vom schnellen Fahnder“ und in der Fährte Rolf Häusermann aus der Schweiz mit Ter Dante de l`Arcae des Loupes.

Beste Wetterbedingungen prägten alle Tage der RHDM bis hin zur würdevollen Siegerehrung am 1. Mai. Es herrschte eine feierliche Stimmung beim Einmarsch der Teilnehmer.
Walter Lenk, Ehrenvorsitzender der SV LG Bayern-Süd als Vertreter des Veranstalters leitete die Siegerehrung ein. Ihm folgte der Bürgermeister der Stadt Leipheim als Schirmherr und der SV-Beauftragte Andreas Quint, der auch zu einem Ständchen für den heutigen 42. Geburtstag des Schweizer Leistungsrichters Patrick Corpataux auffordert. Es folgt die Ehrung der Sieger und aller Teilnehmer durch den VDH-Obmann Rettungshunde. 

Mit der deutschen Nationalhymne endet die 13. RHDM.

Teilnehmer, Zuschauer und Ausrichter waren einhellig der Meinung, die VDH RHDM 2018 war eine rundum gelungene Veranstaltung, die sich durch eine gute Zusammenarbeit der Organisatoren ausgezeichnet hat.

Walter Hoffmann

 

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