Dr. Rolf Brahm, der dem VDH über Jahrzehnte eng verbunden war, ist am 1. Juni 2020 nach langer Krankheit verstorben.

Dr. Rolf Brahm hat in Hannover studiert, 1971 das Studium abgeschlossen und ist nach der Weiterbildung zum Fachtierarzt für Kleintiere, später auch mit der Zusatzbezeichnung Augenerkrankungen und Fachtierarzt für Zootierkrankheiten, in die väterliche Kleintierpraxis in Dortmund eingestiegen, die er bis 2014 leitete.

Dr. Brahm hat sich in seinem ganzen tiermedizinischen Leben immer um die Kleintiermedizin und die Wissenschaft für die Praxis engagiert. Er hat die Bedeutung der erblichen Augenerkrankungen bei den Hunderassen erkannt und mit einigen Kollegen die Augenheilkunde in der Kleintiermedizin in Deutschland etabliert. Die Gründung des Arbeitskreises für Veterinär-Ophthalmologie (AKVO) und des Dortmunder Ophthalmologen-Kreises (DOK) gehen wesentlich auch auf seine Initiative zurück.

Sein außerordentliches Engagement für den VDH war vielfältig. Hervorzuheben ist seine Tätigkeit im Wissenschaftlichen Beirat, den er mit seinem Sachverstand und seiner Persönlichkeit bereicherte und prägte. Seine Expertise, die er im VDH und seinen Mitgliedsvereinen als wichtiger Berater einbrachte, beschränkte sich dabei nicht nur auf die Opthalmologie, sondern auf die vielfältigen tiermedizinischen Anforderungen der Hundezucht. Mit dem DOK etablierte Dr. Rolf Brahm zudem eine dem VDH nahestehende Organisation, die die Augenheilkunde zum festen Bestandteil der Zuchtordnung des VDH machte.

Er hat nicht nur viele wissenschaftlich Arbeiten und Beiträge in Wort und Schrift, auch in ausländischen Fachzeitschriften, erstellt, sondern darüber hinaus auch zahlreiche Dissertationen aus dem Gebiet der Ophthalmologie betreut. Besonders auch als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Gesellschaft für Kynologische Forschung (GKF) brachte er zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten mit auf den Weg.

Mit außerordentlichem Engagement betätigte sich Dr. Brahm auch in der Berufspolitik, sowohl auf Landes- wie auch auf Bundesebene. Auch im Bundesverband praktizierender Tierarzte (bpt) war er aktiv.

Diese Netzwerk nutzte Dr. Rolf Brahm zum Wohle des Hundes und sorgte dafür, dass praktische Kynologie und tiermedizinische Wissenschaft positive und fruchtbare Verbindungen eingingen. Zuletzt engagierte er sich leidenschaftlich für das von VDH, GKF und tierärztlichen Hochschulen ins Leben gerufene Forschungsprojekt zum Fitnesstest beim Mops.

Die außerordentlichen Verdienste von Dr. Brahm fanden in der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und der Richard-Völker-Medaille ihre besondere Würdigung.

Wir verlieren mit Dr. Rolf Brahm einen große Persönlichkeit, die den VDH menschlich und fachlich bereichert hat. Seine ruhige und souveräne Art gepaart mit trockenem westfälischem Humor bleiben uns im Gedächtnis.

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Lore und seiner Familie.

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