English Springer Spaniel
Immer auf dem Sprung

English Springer Spaniel

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Immer auf dem Sprung 

Stöbern, Buschieren, Wasserarbeit, Verlorenbringen und Schweißarbeit... - Es ist eine geradezu verblüffende Vielseitigkeit, die English Springer Spaniels an den Tag legen. Außerdem überzeugen sie als angenehme Begleiter und fröhliche Familienhunde - vorausgesetzt ihr Umfeld bringt ausreichend Zeit und Freude an gemeinsamen Aktivitäten mit sich.

Fotos: © Jagdspaniel-Klub e.V., Verein Jagdgebrauchsspaniel e.V., Melanie Vogel

English Springer Spaniels sind die größte Landspanielrasse. Die Jagd an Land ist ihre Spezialität, wenn ihnen zugleich auch die Freude an Wasser zu eigen ist. Dazu später mehr. Der Name Springer Spaniel geht auf den ursprünglichen Arbeitseinsatz der Rasse zurück: "Springing Game" = Wild aufstöbern. Im Heimatland England ist die Rasse seit sehr langer Zeit bekannt. Jäger setzten den Springer Spaniel früher für die Jagd mit Netzen oder auch als Vogelhund bei der Beizjagd mit Habicht oder Falke ein. Doch auch heute überzeugt der smarte Brite nach wie vor mit herausragenden jagdlichen Eigenschaften.

Ein feines Näschen, Intelligenz und Arbeitsfreude zeichnen den English Springer Spaniel aus, der aus Großbritannien stammt und zur FCI-Gruppe 8 gehört. Beste Voraussetzungen für die Arbeit auf der Schweißfährte und in der Tat überzeugen die leichtführigen Briten hierbei. Spur- und fährtenlautes Stöbern ist typisch für den Stöber- und Apportierhund mit der Standardnummer 125, wobei der bis zu circa 51 Zentimeter große Hund niemals weiträumig hetzt. All das ist gut für die Drückjagd, bei der es nicht von Vorteil ist, wenn die Hunde das Wild hochflüchtig vor die Jägerbüchse bringen. Deshalb zeigen Spaniels durch ihren Spurlaut zuverlässig Wild an, wobei die Hasenspur, die bei der Drückjagd im Wald wiederum keine Rolle spielt, ganz vorne liegt. Aber auch Fuchs- und Fasanenspuren werden von vielen zuverlässig angezeigt. English Springer Spaniels gehören nicht nur in der Theorie zur Gruppe der Stöberhunde. Sie stellen die dazugehörigen Qualitäten auch in der Praxis unter Beweis. Dickungsgelände wird schneidig angenommen und auch Dornenbewuchs schmälert keinesfalls die Jagdfreude.

Freude am Wasser

Der enge Kontakt zum Hundeführer ist ein Erbe des ursprünglichen Einsatzes, bei dem die Jagdspaniels vor allem unter der Flinte geführt wurden. Wobei sie heute auch viel Eigeninitiative zeigen. Die meisten reagieren bei der Buschierarbeit auf Handzeichen und lassen sich ohne intensive Abrichtung auf die Suche schicken.

Ihre Freude am Wasser prädestiniert die lebhaften Hunde für die Entenjagd - eine einfühlsame, konsequente Einarbeitung vorausgesetzt. Schweres Schilfwasser, das manch anderer Rasse zu schaffen macht, scheint den Springer regelrecht herauszufordern. Und auch beim Apportieren macht der kompakte Engländer selbst Labrador Retrievern Konkurrenz. Das Bringen von Wasserwild bereitet dem kräftigen Jagdspaniel Freude. Obwohl ein Springer Spaniel sicherlich kein Spezialist für Sauen ist, kann man mit ihm auch beeindruckende Schwarzwildstrecken erzielen. Mit Elan gehen Springer Spaniels auch auf der Hasenspur vor, die sie spurlaut arbeiten. Und bei der Schleppenarbeit brillieren sie durch Spursicherheit und Finderwillen. Dabei arbeiten sie sowohl mit hoher als auch mit tiefer Nase. Unermüdliche Jagdfreude ist dabei stets zu spüren.

Die Ausbildung des English Springer Spaniels sollte über die Jugendzuchtprüfung/Alterszuchtprüfung über die Herbstzuchtprüfung bis hin zur Gebrauchsprüfung führen - auch eine Verbandsschweißprüfung, die den vollen Gebrauchshund quasi veredelt, ist interessant. Wobei die Ausbildung des Jagdspaniels Geduld erfordert. Er ist ein Spätentwickler und wird deshalb als Junghund oft verkannt. Den ersten Spurlaut zeigt der Springer meistens mit ungefähr einem Jahr. Allerdings ist nicht jeder Rassevertreter auch ein spurlauter Hund.

Liebenswerter Familienhund

Abgesehen von seiner jagdlichen Eignung erweist sich der English Springer Spaniel auch als liebevoller Familien- und Begleithund. Weil ihn viele als attraktiv empfinden und er zudem ein freundliches, sanftes Wesen mit sich bringt, entdecken ihn immer mehr Hundeliebhaber, die nicht zur Grünen Zunft gehören. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass eine Hunderasse, die für einen anspruchsvollen jagdlichen Einsatz gezüchtet wird, ein recht hohes Anforderungsprofil mit sich bringt. English Springer Spaniels brauchen täglich Beschäftigung für ihren klugen Kopf und Auslastung für einen auf Leistung ausgerichteten Körper. Mantrailing, Fährtensuche, Apportier- und Dummyarbeit sind geeignete Alternativbeschäftigungen, die dem bisweilen eigensinnigen Vierbeiner Freude bereiten.

Die Sensibilität des Springer Spaniels, die man vielleicht erst einmal nicht erwartet, bringt einen gewissen Anspruch hinsichtlich der Erziehung mit sich. Bei ihm gilt es nämlich, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Verständnis, Zielstrebigkeit und Konsequenz zu finden. Von allem ist ein angemessenes Maß einzusetzen, ansonsten geht der clevere Brite einfach seinen eigenen Entscheidungen nach oder quittiert ein Zuviel an Druck mit einer Komplettverweigerung. English Springer Spaniels sind somit etwas für einfühlsame Menschen, denen es nicht an Durchsetzungsvermögen mangelt, ohne dabei hart zu werden. Da die Rasse als Buschierer (siehe Kasten) eine enge Bindungsbereitschaft an ihren Führer mit sich bringt und in der Regel einen kleinen Radius einhält, ist Freilauf - bei entsprechender Ausbildung - durchaus machbar. Im Umgang mit einem English Springer Spaniel ist ebenfalls zu beachten, dass es sich - wie bereits erwähnt - um einen Spätentwickler handelt, der erst im Alter von drei bis vier Jahren körperlich und geistig ausgereift ist. Somit gehört auch Geduld zu den Eigenschaften, die man als Halter dieser Rasse mitbringen sollte.

Kompakte Schönheiten

English Springer Spaniels sind symmetrisch gebaut, dabei kompakt und kräftig. Ihr Körperbau strahlt Lebhaftigkeit aus. Von allen britischen Landspaniels sind die English Springer Spaniels am höchsten auf den Läufen und am rassigsten. Das dichte, glatte, wetterresistente Haarkleid ist pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten ist dennoch empfehlenswert, denn dann zeigt sich der herrlich seidige Glanz des Haarkleids am besten. Da Springer Spaniels wie alle Hunde mit Hängeohren tendenziell zu Entzündungen des Gehörgangs neigen, sollten die Ohren regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gesäubert werden. Die schöne und zugleich leistungsstarke Rasse erfreut ihre Liebhaber in folgenden Farben: Leberbraun/Weiß, Schwarz/Weiß oder diese Farben mit Loh-Abzeichen.

Buschieren

Beim Buschieren setzt der Spaniel die halbhohe Nase ein und läuft circa 25 bis 30 Meter unter der Flinte des Schützen. Als Stöberhund steht er nicht vor, sondern macht das Wild in Schrotschussentfernung hoch.

Hühner-, Stöber und Vorstehhunde

Nachdem man sie im frühen Mittelalter vor allem für das Aufstöbern von Nieder- und Flugwild eingesetzt hatte, kamen Hühner-, Stöber- und Vorstehhunde später auch als Helfer beim Fang von Flugwild in Netzen zum Einsatz. Daraus entwickelte sich das Vorstehen, bei dem die Hunde kurz vor dem Jäger suchten, aufgestöbertes Wild lautlos anzeigten und nach dem Schuss auch apportieren. Diese auf den Spanieltyp zurückgehenden Hunde zeigten oft eine dreifarbige Scheckung und wogen 15 bis 20 Kilogramm.

Land- und Wasserspaniels

Spätestens seit dem 16. Jahrhundert erfolgte eine Einteilung spanielartiger Hunde in zwei Haupttypen: Wasserspaniels und Landspaniels. Während den Wasserspaniels die Wasserarbeit und der Apport oblag, setzte man Landspaniels für die Jagd an Land ein. Später erfolgte eine weitere Unterteilung der Landspaniels in Setting Spaniels, die sich zu Vorstehhunden weiterentwickelten und in Springing und Cocking Spaniels.

Wie wir wurden, was wir sind

Der Ursprung der Rasse liegt mindestens 600 Jahre weit zurück, wobei ähnliche Hunde bereits seit dem frühen Mittelalter beschrieben werden. Früher nutzte man die flinken Vierbeiner, um Vögel in Netze zu treiben. Um die genaue Herkunft hat es bereits viel Rätselraten gegeben. So wird auch angenommen, der Norfolk Spaniel sei die Ausgangsrasse für den heutigen Springer Spaniel. Um 1900 erschienen die ersten English Springer Spaniels jedenfalls unter diesem Namen auf englischen Hundeausstellungen. Seit 1902 besteht nachweislich eine Zucht nach Standard, mit einer klaren Trennung von den anderen Spanielrassen.

Weitere Informationen

Jagdspaniel-Klub e.V.
www.jagdspaniel-klub.de

Spaniel-Club Deutschland e.V.
www.spaniel-club-deutschland.de 

Verein Jagdgebrauchsspaniel e.V.
www.jagdgebrauchsspaniel.de 

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